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Detailhandel Fast 3'000 Geschäfte mussten 2019 schliessen

tsha

16.12.2019

Tausende Schweizer Geschäfte verschwinden jedes Jahr.
Bild: Keystone

Tausende Schweizer Geschäfte mussten in diesem Jahr für immer ihre Türen schliessen. Schuld daran ist der Onlinehandel – aber nicht nur.

In den Wochen vor Weihnachten sind die Schweizer Innenstädte so voll wie nie. Für viele Geschäfte kommt der Ansturm der Kunden aber zu spät: Sie mussten im Laufe des zu Ende gehenden Jahres schliessen. Wie SRF berichtet, verschwanden 2019 insgesamt fast 3'000 Läden. In den letzten zehn Jahren seien es rund 31'000 Geschäfte gewesen, die dichtmachen mussten.

Schuld daran ist unter anderem der Online-Handel: Laut einer repräsentativen Umfrage wollen gut zwei von fünf Schweizern ihre Geschenke in diesem Jahr im Internet kaufen.

DetailhandelMigros und Coop: So lange arbeiten die Mitarbeiter an Heiligabend

Aber auch die Detailhändler selbst treffe eine Mitschuld, so Heidi Hug vom Wirtschaftsauskunftsunternehmen Crif. Oftmals würden Menschen, die neue Geschäfte gründen, schlicht die kaufmännischen Kenntnisse fehlen, erklärt Hug gegenüber SRF. Die Unternehmer wüssten bisweilen nicht, wie man ein Geschäft führe und profitabel mache. Die Umsatzerwartungen seien oft zu gross, ausserdem würden die laufenden Kosten, etwa für Personal und Ladenmiete, unterschätzt. Lauf einer Zählung von Crif würde ein Fünftel der neugegründeten Geschäfte das erste Jahr nicht überleben.

Überforderte Neugründer

Experte Roland Isler gibt zu bedenken, dass Geschäfte heute sehr schnell und ohne viel Nachdenken gegründet würden. «Man kennt höchstwahrscheinlich nicht einmal die Verpflichtungen, die man mit einer Selbständigkeit eingeht», sagt der Mediensprecher der Konferenz der Betreibungs- und Konkursbeamten. «Dort wird eben schon vielfach gefrevelt.»

Wie sich das Sterben des Detailhandels vor allem auf kleine Dorfgemeinschaften auswirkt, machte im Oktober eine Aktion in Altdorf UR deutlich: Auf Initiative des örtlichen Gewerbevereins und des Gemeinderats verhüllten mehrere Detailhändler ihre Schaufenster. Ihre Botschaft: So trostlos sähe der Ort aus, wenn es keine Geschäfte mehr gäbe.

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