Facebook-Chef Mark Zuckerberg entschuldigt sich bei deutschen Nutzern per Zeitungsanzeige für den Datenskandal. Derweil verschickt die EU einen mahnenden Brief an den Konzern - und bittet um Aufklärung binnen zwei Wochen
EU-Kommissarin Vera Jourová hat in einem Brief an Facebook vor negativen Auswirkungen durch Datenmissbrauch auf demokratische Wahlen gewarnt. Das soziale Netzwerk sei seit vielen Jahren eine Plattform für Politmarketing, erklärt Jourová in einem Schreiben an Geschäftsführerin Sheryl Sandberg, der der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel vorliegt.
"Die jüngsten Nachrichten deuten jedoch darauf hin, dass ein Mangel an Transparenz und der Missbrauch persönlicher Daten auch negative Auswirkungen auf die Qualität dieser Debatte und sogar auf unseren Wahlprozess haben könnte." Die offiziellen Äusserungen des Konzerns und des Chefs Mark Zuckerberg hätten ihre Bedenken nicht ausräumen können.
Derweil entschuldigte sich Zuckerberg bei den Nutzern und wählte dafür den analogen Weg der Zeitungsanzeige. Unter anderem in der "Bild" oder der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" war am Dienstag in ganzseitige Anzeigen zu lesen: "Es ist unsere Verantwortung, Deine Informationen zu schützen. Wenn wir das nicht können, haben wir diese Verantwortung nicht verdient." Der Facebook-Chef entschuldigte sich für den "Vertrauensbruch" und versprach, "dass wir unsere Arbeit in Zukunft besser machen". Zuckerberg hatte sich am Sonntag bereits in mehreren britischen Zeitungen für den Datenskandal entschuldigt.
Der Konzern ist seit Bekanntwerden des Skandals mächtig unter Druck geraten. Vor gut einer Woche war bekannt geworden, dass die Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica unrechtsmässig an Informationen von Millionen Facebook-Usern gekommen war - ohne das Wissen der Nutzer. Sie hatte die Daten von einem Wissenschaftler bekommen, der eine App mit einer Psychologie-Umfrage auf die Facebook brachte.
Nach der damaligen Datenschutz-Ordnung des Netzwerks hatte die App des Professors auch Zugang zu einigen Informationen der Freunde der rund 300 000 Umfrage-Teilnehmer bekommen, etwa deren Likes und Interessen. So sammelten sich Daten von rund 50 Millionen Facebook-Nutzern an.
Im ihrem Brief an Facebook, der am Montag versandt wurde, wirft Jourová dem sozialen Netzwerk zudem vor, das Verhältnis zur EU beschädigt zu haben. Man habe sich um ein vertrauensvolles Verhältnis bemüht und mehrfach gut zusammengearbeitet, heisst es. "Das Vertrauen ist jetzt geringer." Die EU-Kommissarin pocht auf Aufklärung. So wolle sie etwa besser verstehen, wie Daten von Facebook-Nutzern ohne ihr Wissen in die Hände von Dritten geraten konnten. Für eine Antwort innerhalb von zwei Wochen sei sie dankbar, heisst es weiter.
Das britische Unternehmen Cambridge Analytica ist darauf spezialisiert, potenzielle Wähler mit passgenauen Botschaften zu versorgen. Möglicherweise hat sie dadurch die Brexit-Entscheidung beeinflusst und Donald Trump zum Sieg bei der US-Präsidentenwahl 2016 verholfen. Der britische Parlamentsausschuss für Digitales und Medien hatte Zuckerberg vergangene Woche persönlich vorgeladen, um mehr über den Umgang der Plattform mit Nutzerdaten zu erfahren. Facebook erteilte dem jetzt aber eine Absage. Zuckerberg werde selbst nicht kommen. Stattdessen könnten seine erfahrenen Vertreter dem Gremium Rede und Antwort stehen, hiess es.
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