NiederlandeFacebook geht gegen «Blackface» und antisemitische Stereotypen vor
SDA
12.8.2020 - 08:01
Facebook verschärft die Gangart gegen rassistische und antisemitische Stereotypen und will deshalb Fotos von Weissen mit schwarzer Schminke im Gesicht sowie Behauptungen, dass Juden die Welt kontrollierten, von der Plattform verbannen. «Solche Inhalte verstiessen schon immer gegen den Geist unserer Regeln», betonte die zuständige Facebook-Managerin Monika Bickert am Dienstag. Eine Folge ist nun, dass der umstrittene niederländische Nikolaushelfer «Zwarte Piet» künftig nicht mehr mit dicker schwarzer Schminke auf Facebook und Instagram gezeigt werden soll.
Zu den «Blackface»-Stereotypen zählt Facebook schwarze Schminke, dicke Lippen und eine Kraushaar-Perücke. Fotos, Zeichnungen oder Videos von den stereotypen Pieten können nach Hinweisen von Nutzern von den Plattformen entfernt werden.
«Facebook findet es nicht hinnehmbar, dass Menschen sich durch bestimmte Beiträge diskriminiert und nicht sicher fühlen», erklärte das Unternehmen. «Sinterklaas ist ein Fest für alle.» Sinterklaas heisst der Nikolaus in den Niederlanden und Belgien, der von den schwarz-geschminkten Helfern bei seinen Auftritten begleitet wird.
In den sozialen Netzwerken wurde zum Teil heftig auf die Regelung reagiert. Anhänger der Pieten sprechen von einem «Angriff auf die Meinungsfreiheit». Anti-Rassismusorganisationen loben dagegen das «positive und ermutigende Signal».
In den Niederlanden wird bereits seit Jahren heftig um den «Zwarte Piet» gestritten. Für viele Niederländer, vor allem schwarze, ist die Darstellung des Piet rassistisch. Auch international werden die Niederlande dafür heftig kritisiert.
Bei der neuen Regelung spiele auch der Kontext eine Rolle, betonte Bickert. Wenn jemand etwa durch die Veröffentlichung eines «Blackface»-Fotos auf das Verhalten eines Politikers hinweisen wolle, sei das etwas anderes. Es könne auch andere Situationen geben, in denen Leute Fotos mit «Blackface» auf der Plattform ohne beleidigende Absicht veröffentlichten, schränkte die Facebook-Managergin ein. Facebook wolle bei der Umsetzung auch solche «Nuancen» wie im Fall der Niederlande berücksichtigen. Die Regelung sei neu und werde noch nicht angewendet.
Facebook machte die Ankündigung bei der vierteljährlichen Vorstellung von Zahlen zur Durchsetzung seiner Hausregeln. Dabei hiess es auch, dass von April bis Juni mehr als sieben Millionen Beiträge mit Informationen zum Coronavirus gelöscht wurden, die dem Online-Netzwerk zufolge die Gesundheit von Menschen gefährden könnten. Rund 98 Millionen weniger gefährliche Inhalte mit zweifelhaften Informationen seien mit Warnhinweisen versehen worden.
Facebook fährt seit einiger Zeit einen härteren Kurs gegenüber potenziell gefährlichen Informationen, etwa zu angeblichen Corona-Behandlungen. Dabei geriet der Konzern auch mit US-Präsident Donald Trump aneinander.
Das Unternehmen räumte zugleich ein, dass es die Corona-Krise schwieriger mache, bei Beiträgen einzugreifen, die darauf hinweisen, dass Nutzer sich Schaden zufügen wollen. Das gelte auch für Inhalte mit Kindesmissbrauch. Während zur Erkennung etwa von Hassrede automatisierte Software eingesetzt werde, sei in diesen Fällen immer noch die Rolle menschlicher Prüfer sehr gross. Die Verlagerung aus den Büros ins Homeoffice habe deren Arbeit erschwert, da Zuhause oft das Umfeld zum Ansehen solcher Beiträge nicht gegeben sei, erklärte Facebook-Manager Guy Rosen.
Die vom Bundesrat orchestrierte Zwangsübernahme der Credit Suisse durch die UBS jährt sich zum ersten Mal. Es waren dramatische Tage für den Schweizer Finanzplatz.
19.03.2024
Biden will Steuern für Reiche erhöhen
Washington, 12.03.2024: US-Präsident Biden will die Steuern für Superreiche und Konzerne erhöhen.
Das sieht der Entwurf seiner Regierung für das kommende Haushaltsjahr vor, das im Oktober beginnt. Der Haushaltsentwurf wurde am Montag veröffentlicht.
Der neue Entwurf schlägt unter anderem eine Mindeststeuer von 25 Prozent für Menschen mit einem Vermögen von mehr als 100 Millionen US-Dollar vor. Für untere und mittlere Einkommensklassen soll es allerdings Steuersenkungen geben. Zudem soll das US-Staatsdefizit über zehn Jahre hinweg um rund drei Billionen US-Dollar reduziert werden.
Biden hatte seine Haushaltspläne bereits bei seiner Rede zur Lage der Nation am Donnerstag angekündigt. Es gilt allerdings als ausgeschlossen, dass der Entwurf des Demokraten in dieser Form in absehbarer Zeit umgesetzt wird. Die Republikaner spiele da nicht mit.
13.03.2024
Boeing sackt plötzlich ab: Mehr als 50 Verletzte
Bei einem Zwischenfall auf einem Flug zwischen dem australischen Sydney und der neuseeländischen Stadt Auckland sind mindestens 50 Menschen verletzt worden. Ein "technisches Problem" habe am Montag an Bord der Boeing 787-9 Dreamliner eine heftige Turbulenz ausgelöst.