Cyberkriminalität Frankreich hilft Montenegro im Kampf gegen Cyberangriff

SDA

28.8.2022 - 01:43

Der Balkanstaat Montenegro kämpft derzeit mit Cyberangriffen. Frankreich bietet  Unterstützung an. Im Bild der montenegrinische Premierminister Dritan Abazovic. (Archivbild)
Der Balkanstaat Montenegro kämpft derzeit mit Cyberangriffen. Frankreich bietet Unterstützung an. Im Bild der montenegrinische Premierminister Dritan Abazovic. (Archivbild)
Keystone

Nach dem grossangelegten Cyberangriff auf Regierungsbehörden in Montenegro hat Frankreich auf das Hilfeersuchen des kleinen Balkanstaats reagiert.

Keystone-SDA

Die französische Regierung komme Montenegros Bitte um Unterstützung nach und entsende eine Mission der französischen Behörde für die Sicherheit von Informationssystemen (ANSSI), die bei der Untersuchung der Cyberattacke und der Wiederherstellung der Cybersicherheit helfe, teilte der beigeordnete Minister für Digitales, Jean-Noël Barrot, am Samstag in Paris mit.

Barrot hob hervor, dass Frankreich in den vergangenen Jahren massiv in Cybersicherheit investiert habe. So sei die Zahl der Experten in diesem Bereich seit 2018 um rund 50 Prozent auf 45'000 Fachleute Ende 2021 gestiegen. Im Rahmen des Plans «Frankreich 2030», den Präsident Emmanuel Macron letztes Jahr vorgelegt habe, flössen überdies 140 Millionen Euro in die Ausbildung neuer Experten.

Die montenegrinische Regierung hatte am Samstag Cyberattacken auf Computersysteme mehrerer staatlicher Einrichtungen gemeldet, darunter auch das des Finanzministeriums. Einen Hackerangriff dieses Ausmasses habe sein Land noch nicht erlebt, sagte Verwaltungsminister Maras Dukaj.

Mehrere Medien berichteten unter Berufung auf ein «informelles Briefing» der Nationalen Sicherheitsbehörde, die gesamte Infrastruktur, einschliesslich der Strom- und Wasserversorgung, sei gefährdet.

Verteidigungsminister Rasko Konjevic machte Russland für die Attacke verantwortlich. Wegen Montenegros Unterstützung der EU-Sanktionen nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine hatte Moskau das Nato-Mitglied im März auf seine Liste der «feindlichen Staaten» gesetzt.