Energie-UmfrageFür Stromsicherheit verzichtet die Schweiz sogar auf Umweltschutz
tl, sda
31.5.2022 - 15:00
Power-to-Gas: Erste industrielle Anlage der Schweiz eröffnet
In Dietikon wurde die erste industrielle Power-to-Gas-Anlage der Schweiz eingeweiht. Aus Klärgas und mit Strom aus der Kehrichtverbrennungsanlage wird erneuerbares Gas produziert. Diese Technologie soll einen Beitrag zur Energiewende und dem Klimaschutz leisten.
29.04.2022
Stromsicherheit geht der Schweizer Bevölkerung über alles. Die Mehrheit ist bereit, dafür höhere Kosten und Einschränkungen sowohl beim Klima- als auch beim Umweltschutz zu akzeptieren.
31.5.2022 - 15:00
SDA/phi
56 Prozent der Bevölkerung sind mehrheitlich mit der Stossrichtung der Energiepolitik einverstanden, wie aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts gfs.bern zur Energie- und Klimapolitik hervorgeht, die im Auftrag des Verbands Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE durchgeführt wurde.
Zur Erhebung der Umfrage
Befragt wurden vom Meinungsforschungsinstitut gfs.bern nach eigenen Anagaben 1016 Stimmberechtigte der Schweiz Online oder am Telefon, die mindestens einer der drei Hauptsprachen mächtig sind.
Die Befragten ordnen der Stromproduktion drei zentrale Aufgaben zu und haben dabei eine klare Prioritätenordnung: 53 Prozent geben die Versorgungssicherheit als erste Priorität an – vor einer klimaneutralen Energieproduktion (25 Prozent) und einem bezahlbaren Strompreis (21 Prozent).
Für die Steigerung der inländischen Produktion aus erneuerbaren Energien sind 67 Prozent auch bereit, deutliche Abstriche beim Umweltschutz zu akzeptieren. Erwartet wird dabei von 59 Prozent ein haushälterischer Umgang mit unverbauten Flächen.
Wasserkraft und Sonnenenergie
Dass die Bevölkerung mit dem Kurs in der Energiepolitik grundsätzlich einverstanden ist, zeigt laut der Umfrage auch die Tatsache, welche Energietechnologien in den nächsten Jahrzehnten als relevant empfunden werden.
Reparaturarbeiten an den beiden Turbinen und dem Generator des Elektrizitätswerks Grimsel 1 im Juni 2021 auf der Grimsel.
KEYSTONE
Dabei schwingen Wasserkraft und Photovoltaik, zum Beispiel Sonnenenergie, mit jeweils fast 100 Prozent obenaus, während rund drei Viertel der Befragten auch die Windkraft als Schlüsseltechnologie betrachten.
Doch auch weitere erneuerbare Energieträger wie Geothermie und Biogas oder Wasserstoff werden nach Einschätzung der Befragten an Bedeutung gewinnen. Unentschlossen zeigen sich die Befragten gegenüber Gaskraftwerken für Notfälle. Die Option, den Bau von Kernkraftwerken wieder möglich zu machen, ist hingegen nicht mehrheitsfähig.
Förderung erneuerbarer Energien
Vielmehr soll Versorgungssicherheit über die Förderung der erneuerbaren Energien erreicht werden. So erachten fast alle Befragten (97 Prozent) die Förderung von erneuerbaren Energien im Inland für eher oder sehr sinnvoll.
Eine Solaranlage auf dem Dach einer Wohnsiedlung an der Unteren Vogelsangstrasse in Winterthur im Mai 2022.
KEYSTONE
Der Ausbau der erneuerbaren Energien wird zudem von 85 Prozent als gelebter Umweltschutz betrachtet. 70 Prozent befürworten sogar eine Einschränkung von Beschwerderechten, damit der Ausbau schneller vorwärts geht. Eine ebenso grosse Zahl der Befragten gibt aber auch an, skeptisch zu sein, dass der Strombedarf allein mit erneuerbaren Energien gedeckt werden kann.
Wo Anlagen für erneuerbare Energien gebaut werden sollen, darüber gehen die Meinungen auseinander. Absolut unbestritten in der Bevölkerung sind Solaranlagen auf bestehenden Infrastrukturen wie Autobahnen und Staumauern sowie auf allen geeigneten Dächern und Fassaden. Auch grosse Solaranlagen in den Bergen auf freien Wiesen werden von 51 Prozent akzeptiert.
Für Anreize – gegen Verbote
Was Stauseen betrifft, ist die Bevölkerung der Meinung, aus der Not eine Tugend zu machen: 65 Prozent befürworten Stauseen an Orten, wo früher ein Gletscher war oder ein solcher wegen der Klimaerwärmung schmilzt. Obwohl die Windenergie mehrheitlich als notwendig erachtet wird, würde nur eine knappe Mehrheit auch Windräder gutheissen, die vom eigenen Balkon aus sichtbar sind (55 Prozent).
Eine überwiegende Mehrheit der Bevölkerung begrüsst laut der Umfrage neben der Förderung der erneuerbaren Energien auch die Förderung von Energieeffizienz. Viele Konsumentinnen und Konsumenten finden es sehr oder eher sinnvoll, selbst in Energieproduktion zu investieren (89 Prozent).
Steuerliche Anreize und Lenkungsabgaben mit Rückerstattung an die Sparsameren sind ebenfalls populäre Massnahmen (82 beziehungsweise 70 Prozent), während Regulierungen und Verbote deutlich weniger Anklang finden (46 Prozent).
Russland rüstet sich für jahrzehntelange Kriegswirtschaft
St. Petersburg, 07.06.2024: Seit mehr als zwei Jahren führt Russland einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kremlchef Wladimir Putin schwört sein Land jetzt auf einen Ausbau der Kriegswirtschaft ein.
Putin hat dazu eine ganze Liste von Anweisungen für die Entwicklung des Rüstungssektors unterschrieben, um noch mehr Waffen und Munition zu produzieren.
Auch dank der Kriegswirtschaft erwartet die russische Führung ein Wirtschaftswachstum in diesem Jahr um die 2,8 Prozent.
Allein für den Haushaltsposten Verteidigung gibt der Kreml in diesem Jahr umgerechnet etwa 110 Milliarden Euro aus. Hinzu kommen weitere 34 Milliarden Euro für die Bereiche nationale Sicherheit und Sicherheitsorgane. Insgesamt sind das knapp 39 Prozent aller Ausgaben des russischen Etats oder 8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In Militär und Sicherheitsorgane investiert Russland damit erstmals mehr Geld als in Sozialausgaben.
07.06.2024
Genfer Autosalon ist definitiv am Ende
Der traditionsreiche Genfer Autosalon ist am Ende. Dies teilten die Organisatoren am Freitag mit. Die Automesse war 1905 ins Leben gerufen worden. Zuletzt hatte sie in diesem Frühjahr in einem kleineren Format stattgefunden. Eine weitere Ausgabe werde es nicht mehr geben, schrieben die Organisatoren in einer Mitteilung. Sie hätten festgestellt, dass die Automobilindustrie heute nicht mehr unbedingt eine solche Veranstaltung brauche.
31.05.2024
Bundesrat zeichnet positives Bild der Schweizer Wirtschaft
Die Schweizer Volkswirtschaft ist insgesamt weiterhin gut aufgestellt. Zu diesem Schluss kommt der Bundesrat in einem am Mittwoch verabschiedeten Lagebericht. Auch vor dem Hintergrund der industriepolitischen Renaissance im Ausland bleibt die Schweiz demnach wettbewerbsfähig.
«Die Schweiz gehört weiterhin zu den erfolgreichsten Volkswirtschaften weltweit», sagte Wirtschaftsminister Guy Parmelin in Bern vor den Medien. Sie habe die vergangenen vier krisengeprägten Jahre gut überstanden. Die Schweizer Volkswirtschaft habe sich einmal mehr als äusserst widerstandsfähig erwiesen, so Parmelin.
Das wirtschaftspolitische Umfeld bleibe jedoch herausfordernd. Der Bundesrat erwähnte in seinem Bericht insbesondere die industriepolitischen Initiativen in der EU und den USA, die auch wettbewerbsverzerrende Subventionen umfassten. Ein Grossteil dieser Subventionen seien für die Schweizer Wirtschaft jedoch unproblematisch und eröffneten Schweizer Produzenten gar neue Absatzchancen.
22.05.2024
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