Malta Gedenken an ermordete Journalistin 

tpfi/SDA

16.10.2019 - 20:19

Die regierungskritische Journalistin Daphne Caruana Galizia ist vor zwei Jahren in ihrem Auto in die Luft gesprengt worden.
Die regierungskritische Journalistin Daphne Caruana Galizia ist vor zwei Jahren in ihrem Auto in die Luft gesprengt worden.
Source: Keystone/EPA/Clemens Bilan 

Die bekannte Journalistin Daphne Caruana wurde im Oktober 2017 in Malta durch eine Autobombe ermordet – die Hintergründe zum Mord sind bis heute unklar.  Zum zweiten Todestag erinnerten Freunde, Aktivisten und Politiker an den ungesühnten Mord.

Freunde, Aktivisten und Politiker haben am Mittwoch auf Malta der Journalistin Daphne Caruana Galizia gedacht. Zum zweiten Todestag legten sie am Todesort Blumen nieder und hielten Transparente in die Höhe.

Mit dabei waren auch Vertreter der Organisation Reporter ohne Grenzen und der OSZE-Beauftragte für Medienfreiheit, Harlem Désir.

Die regierungskritische Bloggerin war am 16. Oktober 2017 nahe ihrem Haus in Bidnija in ihrem Auto in die Luft gesprengt worden. Drei Männer müssen sich deswegen vor Gericht verantworten. Hintermänner der Tat sind unbekannt.

Caruana Galizia hatte unter anderem über Korruption bei Regierung und Geschäftsmännern auf Malta recherchiert. Die Regierung Maltas erklärte am Mittwoch, dass sie «volles Vertrauen» in die Arbeit der Ermittler habe.

Bei der Trauerfeier beschimpfte Daphnes Schwester Helene Asciak den Oppositionsführer Adrian Delia und seine Delegation als «Schurken» und warf deren Kränze weg. Auch Delia war von der ermordeten Bloggerin heftig kritisiert worden.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen hatte am Dienstag Regierung und Behörden Maltas skandalöse Verfehlungen vorgeworfen. Es sei schockierend, dass bis heute niemand für die Tat zur Rechenschaft gezogen worden sei, erklärte Geschäftsführer Christian Mihr.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht das kleinste EU-Land auf Platz 77 von 180 Staaten. In den vergangenen zwei Jahren ist Malta um 32 Plätze gefallen. In der EU stehen nur Ungarn (87.) und Bulgarien (111.) schlechter da.

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