KonjunkturHandel Schweiz-Deutschland verlangsamt sich
SDA
3.4.2019 - 11:16
Deutschland ist und bleibt wichtigster Handelspartner in der Schweiz. Im laufenden Jahr hat sich das Wachstum der Exporte der Schweiz ins nördliche Nachbarland allerdings verlangsamt.
Dennoch beurteilt eine Mehrheit der Mitgliedsfirmen der Handelskammer Deutschland Schweiz die Geschäftslage weiter als gut.
Mit einem Exportmarktanteil von 18,5 Prozent und einem Importmarktanteil von 27,1 Prozent ist Deutschland auch 2018 wichtigster Ausfuhr- und Beschaffungsmarkt für die Schweiz geblieben. Der Handelsaustausch der Schweiz mit dem nördlichen Nachbarn ist etwa gleich hoch wie mit Frankreich, Italien und China zusammen, wie einer Mitteilung der Handelskammer Deutschland Schweiz vom Mittwoch zu entnehmen ist.
Während aber das Handelsvolumen zwischen den beiden Länder im vergangen Jahr noch um 4,6 Prozent auf 97,8 Milliarden Franken zulegte, «schwächeln» gemäss der Handelskammer nun die Schweizer Exporte zu Jahresbeginn 2019.
40 Prozent erwartet Umsatzsteigerung
Nahmenn die Exporte nach Deutschland im Januar noch 1,4 Prozent zu, betrug das Plus im Februar nur noch 0,8 Prozent. Da die Prognosen für das Wachstum der deutschen Wirtschaft jüngst nur noch etwa 0,8 Prozent betragen, könnten die Schweizer Exporte zum Nachbarland schwächer ausfallen als bisher erwartet, schreibt die Handelskammer.
Dennoch ist die Stimmung bei Mitgliedsunternehmen der Handelskammer gut geblieben, wie deren aktuelle Aussenhandelsumfrage zeigt. Danach beurteilen zwei Drittel der Firmen aus Deutschland und der Schweiz ihre gegenwärtige Geschäftslage immer noch als gut und fast ein Drittel bezeichnet sie als befriedigend.
Die Umsatzerwartungen der Firmen würden zudem andeuten, dass diese nicht mit einer Rezession rechnen würden, schrieb die Handelskammer weiter. So rechnen 40 Prozent der Unternehmen mit einer Umsatzsteigerung in den nächsten 12 Monaten. Etwas über die Hälfte erwartet zwar eine Stagnation ihrer Exporte in den nächsten 12 Monaten, aber immerhin noch ein Drittel rechnet mit einer Steigerung.
Ausserdem gehen 40 Prozent davon aus, dass ihr Deutschland-Geschäft, bzw. Schweiz-Geschäft in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen wird.
Rahmenabkommen mit EU wichtig
Nach den Risiken in den kommenden 12 Monaten befragt, zeigt sich, dass bei den Schweizer Firmen die Beziehungen Schweiz/EU zuoberst auf der Sorgenliste steht, gefolgt vom Fachkräftemangel und dem starken Schweizer Franken. Die Deutschen sehen den Fachkräftemangel als grösstes Risiko, gefolgt von der Entwicklung der Rohstoffpreise und den Arbeitskosten am Standort Deutschland.
Die Schweizer Exportfirmen seien sich der Bedeutung sicherer Rahmenbedingung im Verhältnis Schweiz – EU vollauf bewusst, hiess es weiter. 80 Prozent der Befragungsteilnehmer würden das geplante Rahmenabkommen (InstA) für sehr wichtig oder wichtig erachten; dies gilt auch für den Erhalt der Bilateralen Abkommen. Die Ergebnisse der deutschen Teilnehmer fallen mit 85 Prozent zu dieser Frage sogar noch stärker aus.
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