Der Konsumgüterriese Henkel hat nach immer neuen Rekorden im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang verbucht. Vor allem das Geschäft mit Kosmetika lief nicht rund.
Mit zusätzlichen Investitionen will Konzernchef Hans Van Bylen das Wachstum wieder ankurbeln. Wie Henkel am Montag mitteilte, sanken die Erlöse 2018 nach vorläufigen Zahlen leicht auf 19,9 Milliarden Euro. Der operative Ertrag (Ebit) stieg dagegen um ein Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Van Bylen will nun ab 2019 jährlich etwa 300 Millionen Euro zusätzlich investieren. Für 2019 erwartet Henkel - wie auch im Jahr zuvor - ein organisches Umsatzwachstum zwischen zwei und vier Prozent.
2018 landeten die Düsseldorfer indes mit einem Plus von 2,4 Prozent am unteren Ende der Spanne. Konkurrent Beiersdorf hatte einen Zuwachs von 5,4 Prozent erzielt. An der Börse sackten die Henkel-Aktien am Morgen um knapp fünf Prozent auf 92,80 Euro ab.
Währungsturbulenzen belasten Umsatz
Im vergangenen Jahr machten dem stark in Schwellenländern engagierten Konzern auch Währungsturbulenzen zu schaffen. Negative Effekte etwa durch den schwachen russischen Rubel oder die türkische Lira drückten den Umsatz um rund 1,1 Milliarden Euro. Henkel steuerte über Jahre auf Rekordkurs und setzte dabei mit Klebstoffen, Waschmitteln und Kosmetik auch stark auf Wachstumsregionen rund um die Welt. Doch in vielen Ländern sorgen politische und wirtschaftliche Unsicherheiten - wie etwa in der Türkei - für einen Verfall der Landeswährung.
Doch nicht nur Währungseffekte belasteten die Bilanz. Im Kosmetikgeschäft sank der organische Umsatz im vergangenen Jahr um 0,7 Prozent. Van Bylen will nun den Markenauftritt von Schauma, Syoss oder Gliss erneuern.
2019 wird anspruchsvoll
Für 2019 rechnen die Düsseldorfer weiter mit einem "herausfordernden Marktumfeld". Henkel erwartet "anhaltende Belastungen durch Währungen und steigende Materialpreise". Das organische Umsatzwachstum prognostiziert Van Bylen erneut in einer Spanne zwischen zwei und vier Prozent. Bei der bereinigten Ebit-Marge rechnet er mit einem leichten Rückgang - sie soll in der Bandbreite zwischen 16 und 17 Prozent liegen. 2018 erreichte sie nach vorläufigen Zahlen 17,6 Prozent.
Zugleich versuchte Van Bylen, die Investoren mit der Aussicht auf höhere Dividenden zu umgarnen. Der Zielkorridor für die jährliche Ausschüttung des um Sondereinflüsse bereinigten Jahresüberschusses solle ab dem Geschäftsjahr 2019 auf 30 bis 40 Prozent erhöht werden, teilte der Dax-Konzern mit. Zuvor waren es 25 bis 35 Prozent.
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