Den deutschen Autokonzern BMW kommen angeblich irreführende Angaben zu seinen Absatzzahlen in den USA teuer zu stehen. Das Unternehmen und zwei Tochterfirmen zahlen im Rahmen eines Vergleichs eine Geldstrafe von 18 Millionen Dollar.
Das teilte die US-Börsenaufsicht SEC am Donnerstag (Ortszeit) mit. BMW hatte seine Zahlen zum Absatzvolumen auf dem US-Automarkt von 2015 bis 2019 mit verschiedenen dubiosen Methoden aufpoliert. Dadurch hätten interne Zielmarken erreicht werden sollen. Zudem habe BMW öffentlich besser im Konkurrenzkampf mit anderen Premium-Anbietern dastehen wollen.
BMW bestätigte auf Anfrage, die Geldstrafe akzeptiert zu haben. Das Unternehmen sei froh, die Angelegenheit aus der Welt geschafft zu haben. Ein US-Sprecher von BMW behauptete indes, dass dem Konzern von der SEC kein absichtliches Fehlverhalten vorgeworfen worden sei und die meisten der beanstandeten Vergehen bereits über drei Jahre zurücklägen.
Die Börsenaufsicht störte sich laut ihrer Mitteilung insbesondere daran, dass die US-Konzerntochter BMW Capital die zweifelhaften Angaben zu den Verkaufszahlen auch Investoren und Ratingagenturen gegenüber gemacht habe. Dadurch seien bei der Ausgabe von Unternehmensanleihen im Volumen von rund 18 Milliarden Dollar irreführende Informationen verbreitet worden.
Die SEC hob jedoch hervor, dass BMW trotz Schwierigkeiten aufgrund der Corona-Pandemie bei den Ermittlungen gut kooperiert habe. Dies sei beim Strafmass berücksichtigt worden. Vor einem Jahr hatte die Behörde bereits dem italienisch-amerikanischen Autobauer Fiat Chrysler eine Strafe von 40 Millionen Dollar wegen Irreführung von Investoren durch angeblich frisierte Verkaufszahlen aufgebrummt.
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