Reichsten-Ranking der Schweiz Chanel-Mitbesitzer verdrängt Ikea-Erben vom Thron

SDA/sob

24.11.2023 - 05:33

Mit Chanel an die Spitze: Der reichste Schweizer ist der in Genf wohnhafte Gérard Wertheimer, Mitbesitzer der französischen Edelmarke. (Symbolbild aus der Chanel-Werbung)
Mit Chanel an die Spitze: Der reichste Schweizer ist der in Genf wohnhafte Gérard Wertheimer, Mitbesitzer der französischen Edelmarke. (Symbolbild aus der Chanel-Werbung)
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Wachtablösung bei den Reichsten in der Schweiz: Die Ikea-Gründerfamilie Kamprad muss den ersten Platz abgeben an Chanel-Mitbesitzer Gérard Wertheimer. Derweil ist das Vermögen der Roche-Erben geschrumpft.

Keystone-SDA, SDA/sob

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Das neue Bilanz-Ranking der reichsten Einwohner*innen der Schweiz ist da.
  • Neu liegt Chanel-Mitbesitzer Gérard Wertheimer aus Genf mit gut 41 Milliarden Franken an der Spitze.
  • Nach vielen Jahren auf Platz eins rutscht die Ikea-Gründer-Familie Kamprad auf den zehnten Platz ab. Grund dafür ist eine Neubeurteilung ihrer Vermögensverhältnisse.
  • Tatsächlich geschrumpft ist das Vermögen der Roche-Erben: auf 26 bis 27 Milliarden Franken.
  • Auch das Gesamtvermögen der 300 reichsten Schweizerinnen und Schweizer ist gesunken: von 821 Milliarden auf 795 Milliarden Franken.

Mit einem Vermögen von über 40 Milliarden Franken ist er der reichtse Mann der Schweiz: Chanel-Mitbesitzer Gérard Wertheimer aus Genf. Dies zeigt das neuste Ranking des Magazins «Bilanz». Es schätzt Wertheimers Vermögen auf 41 bis 42 Milliarden Franken. Das sind 3 Milliarden mehr als im letzten Jahr. Damals rangierte Wertheimer noch auf Platz zwei.

Die Ikea-Erben Peter, Jonas und Mathias Kamprad kommen derweil nur noch auf 13 bis 14 Milliarden – nach über 50 Milliarden im Vorjahr – und landen damit auf dem zehnten Platz der Rangliste. Der Grund für diesen Absturz ist eine Neubeurteilung der Vermögenssituation der Söhne von Ikea-Gründer Ingvar Kamprad. Das Vermögen der Familie sei nämlich zu einem grossen Teil in einer Stiftung untergebracht, auf das die Familie gar keinen Zugriff habe, so die «Bilanz». In den vergangenen 21 Jahren lagen die Ikea-Erben jeweils an der Spitze des Reichsten-Rankings.

Roche-Familien verlieren Milliarden

Insgesamt ist das Vermögen der 300 reichsten Schweizerinnen und Schweizer 2023 von 821 Milliarden auf 795 Milliarden Franken gesunken. Dieser Rückgang von gut 3 Prozent sei der zweite in Folge, nachdem es davor 13 Jahre nacheinander nur aufwärts gegangen sei.

Tüchtig Federn lassen mussten etwa die Familien Oeri, Hoffmann und Duschmalé: Das Vermögen der Roche-Erben schrumpfte um 4 Milliarden auf 26 bis 27 Milliarden, weil der Pharmakonzern Roche an der Börse an Wert einbüsste. Gleichwohl rangieren die Roche-Familien im Ranking auf dem zweiten Platz.

In die Top Ten geschafft haben es ausserdem unter anderem Klaus-Michael Kühne (24-25 Milliarden) oder die Familien Bertarelli (16-17 Milliarden) sowie Blocher (14-15 Milliarden).

UBS-Präsident neu auf Liste

Neu in die Liste der 300 Reichsten geschafft haben es laut der «Bilanz» 19 Frauen und Männer. Dazu zählen etwa UBS-Präsident Colm Kelleher (150-200 Millionen) oder Partners-Group-Präsident Steffen Meister (350-400 Millionen).

Allein fünf der Neuzugänge sind laut den Angaben reiche Norwegerinnen und Norweger, die sich in die steuergünstige Schweiz abgesetzt hätten.

Die Bilanz-Rangliste gibt es seit 1989. Anfänglich wurden die 100 Reichsten aufgeführt, mittlerweile sind es die 300 Reichsten. 1989 hatten die 100 Reichsten gemäss der Bilanz-Rechnung ein Vermögen von 66 Milliarden Franken. Heute kommen allein die zwei Reichsten auf ein höheres Vermögen als damals die 100 Reichsten zusammen.