Israel hat sich erstmals offiziell zum Angriff seiner Luftwaffe auf einen mutmasslichen syrischen Atomreaktor im Jahr 2007 bekannt. Die israelische Armee teilte am Mittwoch mit, Kampfjets hätten damals "einen Kernreaktor zerstört, der in Syrien gebaut wurde".
Zuvor war eine langjährige Nachrichtensperre zu Details des Angriffs aufgehoben worden. Das Militär veröffentlichte Bilder und Videos von der Attacke.
Israels Geheimdienstminister Israel Katz nannte den Angriff eine "mutige Entscheidung" der Regierung des damaligen Ministerpräsidenten Ehud Olmert. Der Einsatz sende "eine klare Botschaft: Israel wird es Ländern wie dem Iran, die seine Existenz bedrohen, nie erlauben, Atomwaffen zu erlangen".
Der israelische Journalist und Geheimdienst-Kenner Ronen Bergman sagte, die Veröffentlichung der Informationen zu diesem Zeitpunkt könne durchaus als Warnung an den Iran und seine Verbündeten gewertet werden. "Wenn Israel alleingelassen wird, reagiert es extrem."
Israel habe 2007 vergeblich versucht, die USA davon zu überzeugen, dass die Supermacht den Angriff in Syrien selbst fliegen solle. Heute sei es so, dass die Vereinigten Staaten Israel nicht dabei hälfen, Druck auf Russland auszuüben, damit Russland wiederum den Iran daran hindere, seine Militärpräsenz in Syrien auszubauen. "Dies sieht Israel heute als seine grösste strategische Bedrohung", sagte Bergman.
Mit Hilfe Nordkoreas heimlich gebaut
Der syrische Reaktor soll damals heimlich mit Hilfe Nordkoreas gebaut worden sein. Es hätten nur wenige Wochen gefehlt, um den Reaktor einsatzbereit zu machen, heisst es.
Syrien hatte stets bestritten, dass es sich bei dem Gebäude in der ostsyrischen Wüste um einen im Bau befindlichen Reaktor zur Herstellung von Plutonium handelte. Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA schrieb allerdings 2011 in einem Bericht, die von Israel zerstörte Anlage sei "mit grosser Wahrscheinlichkeit" ein fast fertiger Atomreaktor gewesen.
Arye Shalicar, Berater des Geheimdienstministers Katz, sagte nun, Israel habe damals einen hochgefährlichen Reaktor zerstört. "Nicht vorstellbar, wo wir uns heute befinden würden, wenn schiitische oder sunnitische Fundamentalisten (wie der Islamische Staat) nukleare Waffen in ihren Besitz bekommen hätten in Syrien", sagte Shalicar.
Verschiedene Szenarien vorbereitet
Vier israelische Kampfflugzeuge hätten in der Nacht vom 5. auf den 6. September 2007 einen weit fortgeschrittenen Reaktor in Dair as-Saur zerstört, teilte die Armee mit. Dair as-Saur liegt 450 Kilometer nordöstlich von Damaskus. Der Geheimdienst habe seit Ende 2004 wichtige Informationen gesammelt, die letztlich zu dem Luftangriff geführt hätten.
Israels Militär habe sich damals auf "verschiedene Szenarien und eine potenzielle Eskalation vorbereitet". Nach Angaben des damaligen Chefs des Militärgeheimdienstes, Amos Jadlin, bestand die Sorge, der syrische Präsident Baschar al-Assad könnte mit einem Krieg reagieren. "Wir haben damals gesagt, wenn wir uns zurückhalten, uns nicht bekennen und Assad nicht gedemütigt wird, dann ist die Gefahr eines Kriegs gering", sagte Jadlin.
Der Einsatz dauerte demnach vier Stunden, die Flugzeuge flogen nachts und tief, um nicht entdeckt zu werden. "Es ist Mitternacht, der Mond scheint, es gibt fast gar kein Licht", sagte einer der Piloten über die Nacht des Angriffs. "In der Ferne sehe ich zwei Lichtpunkte, die Einrichtung liegt vor uns, wir greifen an."
Trump: Hohe Zölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada
WasDonald Trump dreht an der Zoll-Schraube: Der designierte US-Präsident will an seinem ersten Amtstag Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko und Kanada verhängen. Seine Begründung: Einwanderer würden Kriminalität und Drogen über diese Grenzen in die USA bringen. Die Zölle sollen bleiben, bis das eingedämmt sei.
Zusätzlich sollen Waren aus China mit zehn Prozent Zoll belegt werden. Auch hier begründet Trump es mit der Einfuhr von Drogen, wie dem gefährlichen Fentanyl.
26.11.2024
Bundesrat lehnt Ernährungsinitiative ohne Gegenvorschlag ab
Der Bundesrat lehnt die Ernährungsinitiative ab. Diese verlangt, die Schweizer Lebensmittelproduktion vermehrt auf pflanzliche Kost auszurichten. Der Bundesrat ist der Ansicht, dass diese Umstellung in der von der Initiative verlangten Zeit nicht möglich ist. Einen Gegenvorschlag zur Initiative will er nicht.
13.11.2024
3 Aspekte: Was eine zweite Amtszeit Trumps für die Schweiz bedeuten würde
Donald Trump hat gute Chancen, bei der US-Wahl am 5. November das Mandat für eine zweite Amtszeit zu bekommen? Was würde das für die Schweiz bedeuten? Das Video beleuchtet drei Aspekte.
30.10.2024
Trump: Hohe Zölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada
Bundesrat lehnt Ernährungsinitiative ohne Gegenvorschlag ab
3 Aspekte: Was eine zweite Amtszeit Trumps für die Schweiz bedeuten würde