Krisengeschüttelte Credit Suisse Kommentatoren loben neue Strategie

sda

28.10.2022 - 06:34

Der Hauptsitz der Credit Suisse in Zürich. (27. Oktober 2022)
Der Hauptsitz der Credit Suisse in Zürich. (27. Oktober 2022)
Bild: Keystone/Michael Buholzer

Die strategische Neuausrichtung der Grossbank Credit Suisse stösst in den Schweizer Medien auf positive Resonanz. Die Massnahmen der zweitgrössten Schweizer Bank zielten in die richtige Richtung.

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Die am Donnerstag von der Credit Suisse vorgestellte neue Strategieausrichtung sei ein erste mutiger Schritt auf dem Weg zurück, schreibt die «Neue Zürcher Zeitung». Wer sich von der CS einen grossen Wurf versprochen habe, sei nicht enttäuscht worden. Die Bank nehme 4 Milliarden Franken an frischem Kapital auf, nachdem sie sich lange um diesen Entscheid gedrückt habe. Sie verabschiede sich endgültig von ihrer Ambition, als mittelgrosse Bank im Investment Banking weltweit mit den allergrössten Instituten mithalten zu können.

Die Lage der Credit Suisse habe sich im Oktober dramatisch zugespitzt. Es habe Liquiditätsprobleme gegeben, schreiben die Tamedia-Zeitungen. Vor diesem Hintergrund sei es zentral, dass die Bank mit ihrem neuen Strategie- und Kapitalplan jeden Zweifel an ihrer finanziellen Solidität ausgeräumt habe. Strategisch gehe die CS mit dem Rückbau des Investment Banking in die richtige Richtung. Doch die knappe Kapitalausstattung drücke auf den Aktienkurs.

Ähnlich kommentiert der «Blick». Die Credit Suisse habe zum Befreiungsschlag ausgeholt, damit aber keinen Volltreffer gelandet. Der Abbau im Investment Banking, die Konzentration auf die Vermögensverwaltung und das Schweizer Geschäft seien Schritte in die richtige Richtung. Um die Krise zu überwinden, hätte die Bank jedoch noch radikaler vorgehen müssen. Die Pläne der CS seien an der Börse durchgefallen, die Aktie erneut getaucht.

Zurück zu «solider Bank»

Die Credit Suisse habe bekannt gegeben, wie sie werden wolle, was sie schon lange nicht mehr sei: eine solide Bank. Schon vor über zehn Jahren habe sie sich so aufstellen wolle, dass sie weniger anfällig sei, kommentieren die CH-Medien. Heute möchte die CS stärker und widerstandsfähiger werden. Das bedinge eine fundamentale Transformation. Die jüngere Geschichte der Bank zeige jedoch, dass neue Strategien in der Vergangenheit nicht mehr gewesen seien als hehre Absichtserklärungen. Es bleibe Überzeugungsarbeit zu leisten.