Tarifabschluss ganz ohne StreikLufthansa und Flugbegleiter einigen sich
SDA/amo
1.11.2022 - 16:11
Lufthansa-Streikende: «Wir haben mehr Lohn verdient»
Rund tausend abgesagte Flüge, über 130.000 betroffene Passagiere: Ein Streik des Lufthansa-Bodenpersonals hat den Betrieb der Fluggesellschaft mitten in der Sommer-Reisezeit zum Erliegen gebracht. Die Streikenden fühlen sich von ihrem Arbeitgeber
27.07.2022
Bei der Lufthansa-Kernmarke drohen absehbar keine Streiks mehr. Mit den Flugbegleitern hat die vorerst letzte Berufsgruppe einen neuen Tarifvertrag abgeschlossen – ganz ohne Arbeitskampf.
Keystone-SDA, SDA/amo
01.11.2022, 16:11
SDA/amo
Es geht bei Lufthansa auch mal ohne Streiks: Der Konzern und die Gewerkschaft Ufo haben sich auf einen neuen Tarifvertrag für die rund 19'000 Flugbegleiter bei der Hauptairline Lufthansa geeinigt. Für Berufseinsteiger steigen demnach die Gehälter im kommenden Jahr um mehr als 17 Prozent, während in der Endstufe das Gehalt noch um knappe 9 Prozent wächst, wie beide Seiten am Dienstag in Frankfurt übereinstimmend mitteilten.
Mehrere Streiks haben Flugbetrieb lahmgelegt
Die Ufo hat damit in diesem Jahr als einzige Gewerkschaft für ihre Berufsgruppe auf einen Streik bei der Lufthansa verzichtet. Verdi für das Bodenpersonal und die Vereinigung Cockpit (VC) für die Piloten hatten den Betrieb von Deutschlands grösster Airline jeweils für einen Tag lang lahmgelegt. Die Piloten streikten zudem bei der Tochter Eurowings, wo der Tarifkonflikt noch nicht ausgestanden ist. Zuletzt hatte es aber eine Annäherung zwischen Konzern und VC gegeben.
Knapp die Hälfte der Eurowings-Flüge fällt wegen Pilotenstreik aus
STORY: Wegen des Pilotenstreiks bei der Lufthansa-Tochter Eurowings fällt dort von Montag bis Mittwoch fast jeder zweite Flug aus. Davon dürften zehntausende Passagiere betroffen seien. Von den rund 400 geplanten Verbindungen für Montag können mehr als 230 stattfinden, teilte die Lufthansa-Billigtochter am Sonntag mit. Der zweite Flugbetrieb, Eurowings Europe, werde nicht bestreikt und fliege unter Volllast. Auch die Airline Eurowings Discover, die von Frankfurt und München aus operiert, sei vom Arbeitskampf der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) nicht betroffen. Für Dienstag und Mittwoch geht Eurowings davon aus, dass ebenfalls knapp die Hälfte des geplanten Flugprogramms ausfällt. Die Gewerkschaft hatte am Freitag die Piloten im Tarifstreit über bessere Arbeitszeiten zu einem dreitägigen Streik aufgerufen. Das vom Arbeitgeber vorgelegte Angebot sei nicht verhandlungsfähig, hatte VC erklärt. Die Gespräche seien damit erneut gescheitert. Die Eurowings-Piloten hatten bereits Anfang Oktober die Arbeit für einen Tag niedergelegt. Die Airline musste rund 250 Flüge absagen – etwa 30.000 Passagiere waren betroffen.
Für die Flugbegleiter wurden nun 250 Euro (247 Franken) je Monat mehr Grundvergütung für alle Stufen ab 1. Januar 2023 sowie 2,5 Prozent mehr ab 1. Juli vereinbart. Für das laufende Jahr waren bereits zuvor fünf pauschale Einmalzahlungen von insgesamt 1200 Euro (rund 1186 Franken) verabredet worden. Der neue Gehaltstarifvertrag läuft mindestens bis zum 31. Dezember 2023. Zudem wurden höhere Spesen und Zulagen beschlossen.
Ein wichtiger Punkt bei der Neufassung des Manteltarifvertrags war die Auflösung des vor einigen Jahren eingeführten «Saisonalitätsmodells Kabine», das den Beschäftigten eine Teilzeitquote von 83 Prozent sowie einen sehr viel stärkeren Einsatz in den Sommermonaten festgeschrieben hat. Die rund 2700 Betroffenen dürfen dieses Modell nun verlassen und werden in den normalen Manteltarifvertrag übernommen.
Die Lufthansa will ihren höheren Personalbedarf im Sommer über ein neues freiwilliges Arbeitszeitmodell und zusätzliche Anreize decken. Es würden Perspektiven und attraktive Rahmenbedingungen geboten, «die den Bedürfnissen der Kabinen-Mitarbeitenden Rechnung tragen.»
Laut Ufo werden die niedrigsten Brutto-Grundgehälter für neue Stewardessen und Stewards von knapp 1700 Euro auf rund 2000 Euro pro Monat angehoben, zu denen dann im Job verschiedene Spesen und Zulagen hinzukommen, die ebenfalls erhöht werden.
«Mit einer ersten soliden Vergütungserhöhung nach zwei pandemiebedingten Krisenjahren können wir nun durch das Jahr 2023, für das ein Aufschwung bei Lufthansa prognostiziert wird, gehen. Wir sind davon überzeugt, dass so die Absicherung wertiger Arbeitsplätze in der Lufthansa-Kabine weiter vorangetrieben werden kann», erklärte Ufo-Tarifvorstand Stefan Schwerthelm.
Kein Thema war hingegen das vom Bund bis zu einer Höhe von 3000 Euro steuer- und abgabenfrei gestellte «Inflationsausgleichsgeld», das auch noch im Jahr 2024 genutzt werden könnte.
Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann betonte die soziale Komponente des Abschlusses. «Untere und mittlere Gehaltsgruppen profitieren von der Vereinbarung überproportional. Damit werden wir unserer sozialen Verantwortung gerecht und sichern unsere Attraktivität als Arbeitgeber.» Die Lufthansa will ihre Flotte im kommenden Jahr deutlich vergrössern und stellt nach eigener Darstellung laufend neues Kabinenpersonal ein.
Trump: Hohe Zölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada
WasDonald Trump dreht an der Zoll-Schraube: Der designierte US-Präsident will an seinem ersten Amtstag Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko und Kanada verhängen. Seine Begründung: Einwanderer würden Kriminalität und Drogen über diese Grenzen in die USA bringen. Die Zölle sollen bleiben, bis das eingedämmt sei.
Zusätzlich sollen Waren aus China mit zehn Prozent Zoll belegt werden. Auch hier begründet Trump es mit der Einfuhr von Drogen, wie dem gefährlichen Fentanyl.
26.11.2024
Bundesrat lehnt Ernährungsinitiative ohne Gegenvorschlag ab
Der Bundesrat lehnt die Ernährungsinitiative ab. Diese verlangt, die Schweizer Lebensmittelproduktion vermehrt auf pflanzliche Kost auszurichten. Der Bundesrat ist der Ansicht, dass diese Umstellung in der von der Initiative verlangten Zeit nicht möglich ist. Einen Gegenvorschlag zur Initiative will er nicht.
13.11.2024
3 Aspekte: Was eine zweite Amtszeit Trumps für die Schweiz bedeuten würde
Donald Trump hat gute Chancen, bei der US-Wahl am 5. November das Mandat für eine zweite Amtszeit zu bekommen? Was würde das für die Schweiz bedeuten? Das Video beleuchtet drei Aspekte.
30.10.2024
Trump: Hohe Zölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada
Bundesrat lehnt Ernährungsinitiative ohne Gegenvorschlag ab
3 Aspekte: Was eine zweite Amtszeit Trumps für die Schweiz bedeuten würde