Raumfahrt Nasa-Weltraumteleskop ins All befördert

SDA

19.4.2018 - 05:45

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat am Mittwoch einen Satelliten ins All befördert, der nach neuen Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems Ausschau halten soll. Eine Falcon-9-Trägerrakete des privaten Unternehmens SpaceX hob um 0.51 Uhr Schweizer Zeit in Florida ab.

Der ursprünglich für die Nacht zum Dienstag (MESZ) geplante Start des Transiting Exoplanet Survey Satellite (Tess) vom Raumfahrtbahnhof Cape Canaveral hatte zuvor verschoben werden müssen, da das Tess-Navigationssystem noch einmal überprüft werden musste.

Rund zwei Monate nach dem Start soll der Planetenjäger "Tess" in seiner Umlaufbahn angekommen sein und Daten senden. Die über 200 Millionen Dollar teure Mission ist erstmal auf etwa zwei Jahre angelegt.

Tess ist ungefähr so gross wie ein Kühlschrank und hat vier Kameras. Der Satellit soll in der Zeit mehr als 200'000 der hellsten Sterne nach Anzeichen für kreuzende Planeten absuchen. Eine vorübergehende Helligkeitsabnahme gilt als ein solcher Hinweis auf einen Planeten.

Planeten in Erdgrösse

Die Nasa rechnet damit, dass Tess rund 20'000 sogenannte Exoplaneten - Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems - aufspürt, darunter etwa 50 Planeten von der Grösse der Erde, auf denen es möglicherweise Leben geben könnte.

Tess ist als Nachfolger des Weltraumteleskops Kepler konzipiert. Kepler wurde 2009 ins All befördert und wies bereits rund 2300 Exoplaneten nach. Seine Lebensdauer nähert sich dem Ende. In wenigen Monaten soll ihm der Sprit ausgehen.

Es war das erste Mal, dass die Nasa die Dienste von SpaceX für eine wissenschaftliche Mission in Anspruch nahm. Bislang hatte SpaceX in erster Linie mit seinem "Dragon"-Frachter im Auftrag der Nasa Nachschub zur Internationalen Raumstation ISS gebracht.

Der Start der Falcon-9-Rakete vom Raumfahrtbahnhof Cape Canaveral in Florida mit dem neuen Weltraumteleskop an Bord.
Der Start der Falcon-9-Rakete vom Raumfahrtbahnhof Cape Canaveral in Florida mit dem neuen Weltraumteleskop an Bord.
Source: KEYSTONE/AP/JOHN RAOUX
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