Informationstechnologie Netflix mit weniger Neukunden als erwartet

SDA

20.10.2020 - 23:46

Netflix bekommt derzeit die Konkurrenz anderer Streaming-Dienste zu spüren und enttäuscht bei der Zahl der akquirierten Neukunden. (Archivbild)
Netflix bekommt derzeit die Konkurrenz anderer Streaming-Dienste zu spüren und enttäuscht bei der Zahl der akquirierten Neukunden. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/AP/Jenny Kane

Nach dem coronavirusbedingten Abo-Boom im ersten Halbjahr hat der Kundenandrang beim Online-Videodienst Netflix im dritten Quartal stark nachgelassen. In den drei Monaten bis Ende September kamen unterm Strich lediglich 2,2 Millionen Bezahlabos dazu.

Dies teilte der Streaming-Marktführer am Dienstag nach US-Börsenschluss mit. Damit verfehlte Netflix seine eigene Prognose und blieb weit unter den Erwartungen der Analysten. Sie hatten laut Refinitiv-Daten im Schnitt mit 3,4 Millionen neuen Kunden gerechnet.

Anleger liessen die Aktien von Netflix nachbörslich in einer ersten Reaktion gleich um rund sechs Prozent fallen. Im Verlauf des Jahres hatten sie aber bereits rund 62 Prozent zugelegt.

Härtere Konkurrenz

Hatten Serienhits wie «Tiger King» in Kombination mit der erhöhten Streaming-Nachfrage aufgrund der Coronavirus-Pandemie in den Vorquartalen noch für einen grossen Ansturm gesorgt, flaute das Nutzerwachstum nun kräftig ab. Auch gegenüber dem Vorjahreszeitraum, als 6,8 Millionen Kunden hinzu gekommen waren, sah es deutlich bescheidener aus. Das Interesse an Netflix hatte in der Coronavirus-Pandemie zunächst kräftig zugenommen.

Das Unternehmen selbst führte die nun enttäuschenden Zahlen deshalb auch darauf zurück, dass es im Vorquartal schon ein Plus von mehr als zehn Millionen Kunden gegeben habe. Doch auch Hollywood-Studios wie Disney und WarnerMedia buhlen zunehmend um Videodienstkunden. Auch bei Sportprogrammen treten immer mehr Konkurrenten gegen Netflix an.

Der Gewinn von Netflix legte im Jahresvergleich zwar von 665 Millionen auf 790 Millionen Dollar zu; er blieb aber ebenfalls unter den Erwartungen. Der Umsatz stieg derweil um rund 23 Prozent auf 6,4 Milliarden Dollar.

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