Das Band ist durchschnitten: Skilegende Bernhard Russi bei der Eröffnung der neuen Seilbahn in Andermatt.
Jungfernfahrt im "Gütsch-Express": Verwaltungsrat der Ski Arena Andermatt-Sedrun, Bernhard Russi, Ständerat Josef Dittli und Regierungsrätin Heidi Z'graggen fahren von Andermatt ins neu gestaltete Skigebiet.
Neue Gondelbahn eingeweiht: "Nun hat Andermatt keine Ausrede mehr"
Das Band ist durchschnitten: Skilegende Bernhard Russi bei der Eröffnung der neuen Seilbahn in Andermatt.
Jungfernfahrt im "Gütsch-Express": Verwaltungsrat der Ski Arena Andermatt-Sedrun, Bernhard Russi, Ständerat Josef Dittli und Regierungsrätin Heidi Z'graggen fahren von Andermatt ins neu gestaltete Skigebiet.
Neue Bahnen, Pisten, Schneekanonen: Vom Bahnhof Andermatt geht es künftig mit der Gondel direkt ins aufgepeppte Skigebiet. Mit dem Abschluss der ersten Bauetappe rücken die Wintersportanlagen in Sedrun GR näher. Für die totale Verschmelzung fehlt noch ein Puzzlestück.
Die Szene am Freitagmorgen erinnert an einen Skitag für Erwachsene. Schnee liegt in der Luft und am Boden, Urner Stände- und Regierungsräte in farbigen Skijacken stehen vor der Talstation der neuen Gondelbahn "Gütsch-Express", die es einzuweihen gilt. Und Skilegende Bernhard Russi als Verwaltungsrat der Bahnbetreiberin Andermatt-Sedrun Sport (ASS) schüttelt fleissig Hände.
Bevor das rote Band zerschnitten und die Gondeln in Bewegung gesetzt werden, singt der lokale Kinderchor Gloria in excelsis Deo. Russi am Rednerpult sagt, mit der Anbindung der beiden Skigebiete würden zwei Kulturen verschmelzen, gäbe es eine echte Sonnenterrasse und kämen die Gäste auch in den Genuss gastronomischer Vielfalt.
"Wir haben jetzt keine Ausrede mehr", betont Russi. Die Skiarena Andermatt-Sedrun liege nun definitiv auf der internationalen Karte. Noch wichtiger sei nun der nächste Schritt: Das Kind müsse laufen lernen.
130 Millionen Franken
Bis "das Kind" geboren war, bedurfte es 130 Millionen Franken und die Erfüllung von 1500 Auflagen. Die Bewilligungsverfahren seien denn auch die grösste Hürde gewesen. "Wir haben sieben Jahre geplant und drei Jahre gebaut", sagte ASS-CEO Silvio Schmid. Ab 2014 schickten die Verantwortlichen 800 Bundesordner nach Bern - und haben nun eine 25-jährige Konzession für den "Gütsch-Express".
Das Herzstück des Bauprojekts kostete rund 15 Millionen Franken. Darin inbegriffen sind die Achtergondelbahn über 18 Stützen mit einer Kapazität von 2400 Personen pro Stunde, die Mittelstation Nätschen, sowie ein neues Restaurant. Der Express löst einen Sessellift ab.
Eine Unterführung direkt vom Bahnhof zur Talstation, mehr Parkplätze, bessere ÖV-Verbindungen und Busangebote sollen die Wintersportler anziehen. Ziel ist es, zehn Prozent mehr Gäste ins Gebiet zu holen. Im Vorjahr wurden 330'000 Tageskarten verkauft.
Einbahn-Verkehr
Ebenfalls in Betrieb genommen wurde der neue Sessellift Lutersee-Flyer. Damit können Wintersportler nun die Kantonsgrenze überqueren - allerdings erst von der Urner Seite her. Denn noch fehlt die Gondelbahn zwischen dem Oberalppass und dem Schneehüenerstock. Sie soll im nächsten Winter fertiggestellt sein.
Bis es soweit ist, bietet die Matterhorn-Gotthard-Bahn eine Alternative. Sie ist an sieben Stellen mit der Ski-Arena verknüpft, wie Regierungsrätin Heidi Z'graggen betonte. "Wir setzten auf die Karte Tourismus in der Gotthard-Region, da ist eine gute Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren unerlässlich."
Am Bau der ersten Etappe beteiligt waren bis zu 200 Bauarbeiter, 25 schwere Raupenbagger, 15 Schreitbagger, zehn Baukrane und vier Helikopter. Der Ausbau der Skiarena ist damit aber noch nicht zu Ende. In der zweiten Etappe sind weitere vier Anlagen vorgesehen. Eine davon soll von Göschenen direkt auf den Gütsch führen. Damit müssten Schneesportler gar nicht erst nach Andermatt kommen.
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