Die Erholung am Arbeitsmarkt in den USA scheint sich zu verlangsamen. Gleichzeitig ist für Millionen Amerikaner die zusätzliche Arbeitslosenhilfe des Bundes weggefallen. In Washington wird um ein weiteres Konjunkturpaket gerungen.
Die Erholung am US-Arbeitsmarkt gerät Analysten zufolge wegen der anhaltenden Corona-Pandemie ins Stocken. Die US-Regierung gibt am Freitag die Arbeitslosenquote für den Monat Juli bekannt.
Im Juni war die Quote den zweiten Monat in Folge gefallen, zuletzt auf 11,1 Prozent. Nun rechneten Experten angesichts der jüngsten Zunahme der Corona-Neuinfektionen in vielen Landesteilen nur mit einer leichten Verbesserung der Lage. Vor der Pandemie hatte die Arbeitslosenquote noch bei 3,5 Prozent gelegen.
Wirtschaftliche Erholung am Horizont
Trotz der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Erholung in den USA ist die Lage am Arbeitsmarkt weiterhin sehr gespannt. In der Woche bis einschliesslich 1. August etwa stellten rund 1,2 Millionen Menschen einen Neuantrag auf Arbeitslosenhilfe, wie Daten vom Donnerstag zeigten.
Auch in den Vorwochen lag die Zahl der Neuanträge deutlich über einer Million. Die Anträge spiegeln die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts und zeigen, dass sich die weltgrösste Volkswirtschaft weiterhin in einer schweren Krise befindet. Vor der Pandemie war die Zahl der Neuanträge selten über 100'000 gestiegen.
Angesichts einer rasanten Zunahme der Neuinfektionen in Bundesstaaten im Süden und Westen des Landes – in denen rund ein Drittel der Bevölkerung lebt – geriet die wirtschaftliche Erholung zuletzt wieder ins Stocken.
Geringe Zunahme der Jobs
Der weithin beachtete ADP-Bericht zur Beschäftigung in der Privatwirtschaft zeigte für den Monat Juli am Mittwoch nur eine Zunahme um 167'000 Jobs. Analysten hatten mehr als eine Million erwartet. Der Bericht legte nahe, dass sich auch bei der Arbeitslosenquote nur eine geringe Verbesserung ergeben haben dürfte.
Experten bezeichnen das Verharren der Arbeitslosigkeit auf historisch hohem Niveau als besonders besorgniserregend, weil eine zusätzliche Arbeitslosenhilfe des Bundes in Höhe von 600 Dollar pro Woche aus einem Corona-Hilfspaket vom März Ende Juli ausgelaufen ist.
Das Wegfallen der Hilfe dürfte Millionen Amerikaner schwer treffen und die Konjunktur insgesamt belasten – zumal der Verbrauch einen grossen Teil der Wirtschaftsleistung ausmacht. Demokraten, Republikaner und Regierung wollten am Freitag erneut über ein weiteres Konjunkturpaket verhandeln, das auch die grosszügige Arbeitslosenhilfe erneuern soll.
Arbeitslosenquote auf hohem Niveau
Die Arbeitslosenquote war wegen der Corona-Krise, die weite Teile des Wirtschaftslebens stilllegte, im April auf über 14 Prozent gestiegen. Im Mai fiel sie auf 13,3 Prozent, im Juni dann überraschend deutlich auf 11,1 Prozent. Die Quote für den Monat Juli wird wegen der üblichen verzögerten Datenerhebung nur die Lage am Arbeitsmarkt bis Mitte des Monats abbilden.
US-Präsident Donald Trump, der sich im November um eine zweite Amtszeit bewirbt, hofft auf eine rasche Erholung der Wirtschaft. Die meisten Analysten sehen dies jedoch wegen der anhaltenden Pandemie deutlich skeptischer. Auch die US-Notenbank Federal Reserve geht wegen der Pandemie nicht mehr von einer sehr raschen Erholung aus.
In den USA gibt es nach Daten der Universität Johns Hopkins inzwischen fast 4,9 Millionen bestätigte Coronavirus-Infektionen und rund 160'000 damit verbundene Todesfälle. Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Erreger lag zuletzt bei über 50'000 pro Tag.
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WasDonald Trump dreht an der Zoll-Schraube: Der designierte US-Präsident will an seinem ersten Amtstag Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko und Kanada verhängen. Seine Begründung: Einwanderer würden Kriminalität und Drogen über diese Grenzen in die USA bringen. Die Zölle sollen bleiben, bis das eingedämmt sei.
Zusätzlich sollen Waren aus China mit zehn Prozent Zoll belegt werden. Auch hier begründet Trump es mit der Einfuhr von Drogen, wie dem gefährlichen Fentanyl.
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