Digitalisierung QR-Rechnung soll Einzahlungsscheine ersetzen

SDA / tmxh

9.6.2020 - 15:46

Die neue QR-Rechnung soll die alten Einzahlungsscheine allmählich zum Verschwinden bringen.
Die neue QR-Rechnung soll die alten Einzahlungsscheine allmählich zum Verschwinden bringen.
Source: SIX

Die Einführung von Einzahlungsscheinen mit QR-Code rückt näher. Ab Juli landen die ersten neuartigen Rechnungen in den Schweizer Briefkästen. Sie sollen die alten Einzahlungsscheine schrittweise ablösen.

Am 30. Juni 2020 beginnt die Einführung der QR-Rechnung in der Schweiz, teilte die Börsenbetreiberin SIX am Dienstag mit. Die Rechnung zum Abfotografieren soll die alte Vielfalt an Einzahlungsscheinen schrittweise zum Verschwinden bringen und die Brücke zur voll digitalen Rechnung, «eBill» genannt, schlagen. So erklärte es Patrick Graf, Verwaltungsratspräsident der SIX Interbank Clearing AG und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Postfinance, bei einem virtuellen Medienanlass.

Banken sind bereit

Zu erkennen ist der neue Einzahlungsschein am prominent platzierten, schwarz-weissen QR-Code. Dieser beinhaltet laut der SIX alle zur Zahlung relevanten Informationen: «Jeder Einzahlungsschein umfasst aber weiterhin alle Angaben in Textform und besteht wie die bisherigen Einzahlungsscheine aus einem Zahlteil und einem Empfangsschein», betonte Marco Menotti, Leiter Bankdienstleistungen bei der SIX.



Der Vorteil der mit QR-Code versehenen Einzahlungsscheine liegt laut Menotti darin, dass Rechnungsempfänger den Code etwa per Smartphone einscannen können und die Bezahlung mit einem Klick erfolgt. Das nicht immer funktionierende Scannen der Codierzeile oder sogar das Abtippen der Referenznummer soll damit der Vergangenheit angehören.

Die Schweizer Banken werden laut Menotti ihre Mobile-Banking-Apps und E-Banking-Portale pünktlich zum 30. Juni 2020 für die Bezahlung der neuen QR-Rechnung anpassen.

Auch Firmen profitieren

Neu gebe es nur noch eine statt der bisher sieben verschiedenen Arten von Einzahlungsscheinen. Und auch für Rechnungssteller wie Unternehmen werde der Rechnungsstellungsprozess einfacher und mittelfristig auch kostengünstiger, versprach Graf. Er begründet das mit weniger manuellem Aufwand, sinkender Fehleranfälligkeit und einem vereinfachten Debitorenmanagement.



Zudem sind QR-Rechnungen selbst erstellbar und auf weissem, perforiertem Papier druckbar. Rechnungsempfänger haben die Wahl und könnten die Vorteile der QR-Rechnung nutzen und digital bezahlen.

Welche Bezahlmöglichkeiten gibt es?

SIX zufolge haben Rechnungsempfänger nun verschiedene Möglichkeiten, eine QR-Rechnung zu bezahlen. Folgende werden in der Mitteilung genannt – und so funktionieren sie: 

E-Banking:
Nach dem Öffnen der E-Banking-App wird der Swiss QR Code mit dem QR-Reader oder mit der integrierten Kamera eingescannt. Mit einem Klick wird die Zahlung ausgelöst. Weiterhin möglich ist bei der QR-Rechnung auch das Eintippen der Zahlungsinformationen.

Mobile Banking:
Auf dem Smartphone wird die Mobile-Banking-App geöffnet, anschliessend der QR Code mit der QR-Reader-Funktion eingescannt. Ein Tippen löst die Zahlung aus. 

Post:
Zudem kann die QR-Rechnung wie ein Einzahlungsschein (Zahlteil und Empfangsschein) verwendet werden. Dann wird er etwa am Postschalter und Einzahlautomat vorgelegt oder per Zahlungsauftrag im Couvert an die Bank versandt. Auch Unternehmen mit einer Business-Software können die QR-Rechnung so nutzen.

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