Mit einer Wasserdusche ist der neue Ambulanzjet der Schweizerischen Rettungsflugwacht am Dienstag am Flughafen Zürich empfangen worden. Der Challenger 650 gehört zu den modernsten zivilen Rettungsflugzeugen. Mit 15'958 Einsätzen war die Rega 2017 gefragt wie noch nie.
Mit lautem Getöse und sekundiert von zwei riesigen Wasserstrahlen der Flughafenfeuerwehr fuhr der Jet am Dienstagmorgen vor dem Hangar der Rega ein - an Bord der Rega-Chefpilot und seine Co-Pilotin, ein Flugarzt sowie ein Intensivpfleger. "Eine Crew, wie sie direkt von einem Einsatz kommen könnte", wie Rega-CEO Ernst Kohler sagte.
Der Nebel hatte der Rettungsflugwacht an diesem Morgen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Denn eigentlich hätte der Jet direkt auf der Piste vor dem Hangar landen sollen. Die Flugsicherung musste wegen der schlechten Sicht die Pläne ändern, sie brauchte die Piste für andere Flugzeuge.
Auch bei schlechtem Wetter landen
"Das Wetter ist einer der grössten Faktoren bei der Rega", sagte dann auch deren Sprecher Adrian Schindler. Der neue Ambulanzjet des Typs Challenger 650 bringt aber genau hier Verbesserungen mit: Denn dank neuem Wetterradar und Infrarotkamera kann er Flugplätze auch bei schlechtem Wetter anfliegen. Mehr als 400 Flugplätze weltweit steuern die Rega-Piloten an.
Drei dieser Flieger des kanadischen Herstellers Bombardier werden bis Ende 2018 zur Rega-Flotte stossen. "Eine solche Maschine kann man nicht ab Stange bestellen", sagte Kohler. Ein Team bestehend aus Piloten, Medizinern, Ingenieuren und externen Spezialisten hat die neue Ausstattung des Jets in den vergangenen Jahren entwickelt.
So können die Piloten neu über dem Atlantik höherliegende Flugrouten nutzen. Wegen des geringeren Luftwiderstands in grosser Flughöhe benötigt der Flieger auf diesen Routen weniger Treibstoff und folglich weniger Tankstopps. Patientinnen und Patienten können so schneller nach Hause gebracht werden.
Die Flieger sind mit modernstem medizinischen Material ausgerüstet - sie sind eine Art fliegende Intensivstation. Auch schwer kranke oder schwer verletzte Patienten können in die Heimat zurückgeholt werden. Liegend haben bis zu vier Personen Platz - zwei Schwerverletzte. Neu ist die Kabine auch heller und man hört den Motorenlärm weniger.
Basis für den neuen Flieger waren die drei bisherigen Rega-Jets Challenger des Typs CL-604, die seit 16 Jahren für die Patientinnen und Patienten im Einsatz stehen - so lange wie noch nie ein Ambulanzjet in der Geschichte der Rega. Sie werden nun einer nach dem anderen ersetzt.
Fast 16'000 Einsätze im letzten Jahr
Im vergangenen Jahr repatriierte die Rega 1249 Patienten - davon 901 in einem der drei Ambulanzjets. Für 348 Patienten organisierte die Rega den Transport an Bord eines Linienflugzeugs. Insgesamt flog die Rettungsflugwacht 15'958 Einsätze - so viele wie noch nie in einem Jahr. Pro Tag wurden durchschnittlich 29 Personen betreut.
"Die Rega war im vergangenen Jahr so stark gefragt wie noch nie", sagte Kohler. Die Zahl der Einsätze nahm um fast 6 Prozent zu im Vergleich zum Vorjahr. Durchschnittlich alle 33 Minuten starteten die Piloten eine Maschine. Zu den Einsätzen gehören auch der Transport von totem oder verletztem Rindvieh und Bergrettungen.
Auch finanziell ist die Rega gut aufgestellt. 2017 verbuchte sie einen Gewinn von 1,1 Millionen Franken. "Ohne staatliche Beiträge", wie Kohler sagte. Mit 3,4 Millionen Gönnern (60'000 mehr als 2016) unterstützten 2017 mehr als ein Drittel der Schweizer Bevölkerung die Rega. Sie trugen mit ihren Spenden 63 Prozent der Gesamtkosten.
Rettungsflugwacht zeigt neuen Ambulanzjet
Rettungsflugwacht zeigt neuen Ambulanzjet
Challenger 650 heisst der neue Ambulanzjet der Schweizerischen Rettungsflugwacht (Rega). Er bringt nicht nur mehr Platz für die Patienten, sondern auch modernste Technologie.
Rega-CEO Ernst Kohler stellte den neuen Ambulanzjet stolz auf dem Flughafen Zürich vor.
Bis Ende des Jahres soll die Flotte der Rega um drei der neuen Flugzeuge vergrössert werden.
In den Ambulanzjets werden Schweizer, die sich im Ausland verletzt haben, zurück in die Heimat geflogen.
Die Jets sind mit modernster Technik ausgestattet.
Der Challenger 650 kann höher fliegen als andere Rettungsflugzeuge, was sowohl Zeit als auch Treibstoff spart.
15'958 Rettungseinsätze flogen Rega-Piloten wie Nadine Flückiger 2017.
Eine Institution wird 50. Dank der Air Zermatt konnte die moderne Bergrettung begründet werden.
Am Anfang gab es bei Air Zermatt lediglich einen Helikopter, einen Piloten und einen Mechaniker.
Als erstes Rettungsunternehmen in der Schweiz beschäftigte die Fluggesellschaft festangestellte Ärzte und Anästhesiepfleger, die bei Rettungseinsätzen zur Helikopterbesatzung gehören.
Im Oktober 1988 demonstrierte das Unternehmen zum zehnjährigen Jubiläum des schweizerischen Verbands der Seilbahnunternehmungen (SVS) bei Les Diablerets im Wallis, auch Passagiere aus einem Sesselift bergen zu können.
Beat H. Perren (Mitte) gründete 1968 Air Zermatt.
Zur Zeit beschäftigt die Air Zermatt AG rund 65 Personen. Mit der eigenen Flugschule können Fortbildungen von eigenen und fremden Piloten veranstaltet werden.
Die Air Zermatt führt mit ihrer inzwischen aus neun Hubschraubern bestehenden Flotte nicht nur Rettungs-, sondern auch Transport- und Touristenflüge durch. Hier lässt sich Elsa Carlen, Erbin der Gletschergrotte im Rhonegletscher beim Hotel Belvedere im Wallis, auf die Furka fliegen, um dort nach dem Wohl der Angestellten in der Grotte zu schauen (13. Juni 1980).
Diese Alpinisten an der Nordwand des Matterhorns waren am 25. August 1974 auf die Rettung durch Helikopter der Air Zermatt angewiesen.
Viele Entwicklungen der Air Zermatt haben in der Bergrettung Standards gesetzt.
«Die Air Zermatt ist zu einem Dienstleistungsbetrieb geworden, der im Oberwallis nicht mehr wegzudenken ist», so Gründer Beat H. Perren.
«100'000 Flugstunden, davon über 20'000 Rettungsflüge, sind eindrückliche Zahlen.»
Ein Rettungshelikopter der Air Zermatt bei der Bergung von Verletzten auf dem Trockenen Steg bei Zermatt im Wallis am 22. Februar 1997. Seit 2017 können die Notärzte der Air Zermatt, als erste Helikopter-Luftretter im Alpenraum, Schwerstverletzten mit hohem Blutverlust bereits beim Transportflug ins Spital Universalspenderblut der Blutgruppe «Null negativ» zuführen.
Ein REGA Helikopter fliegt am Freitag, 27. März 2009, nach einer Bergung über das Hinterrheintal in Splügen Richtung San Bernardino-Pass.
Helikopter der Air Glacier im Einsatz (12 Januar 2009).
Eine Bergrettungsübung mit der Air Zermatt mit dem Matterhorn im Hintergrund anlässlich des 6. Gornergrat- und Bergführerfestes am Freitag, 5. Juni 2015, in Zermatt.
Ein Helikopter der Air Zermatt beim Einsatz am ersten 24-Stunden Skirennen in Saas Fee im Wallis, aufgenommen am 19. April 1997.
Kurz vor dem Jubiläum stürzte ein Helikopter der Air Zermatt im Steineji-See in Raron, Wallis. Der Hubschrauber kollidierte am Mittwoch 16. Mai 2018 bei der Wasseraufnahme mit einer Stromleitung.
Insgesamt sind seit 1968 bis heute über 40 Helikopter von verschiedenen Herstellern für die Air Zermatt geflogen.
Air Zermatt sei ein Paradies für jeden Piloten, meint Direktor und Pilot, Gerold Biner, im Interview.
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