Der Präsident der Schwyzer Kantonalbank, Kuno Kennel, tritt per sofort zurück. Er wolle damit jede weitere Diskussion um seine Person und die Bank vermeiden, teilte die Kantonalbank am Dienstag mit.
Gleichzeitig wurde ein von der kantonsrätlichen Aufsichtskommission in Auftrag gegebener Untersuchungsbericht veröffentlicht, der Kennel von den zentralen gegen ihn erhobenen Vorwürfe entlastet. Demnach gibt es keine Hinweise auf Verstösse gegen Gesetze oder bankinterne Vorgaben durch den Bankratspräsidenten.
Vorgeworfen wird Kennel in dem Bericht des Wirtschaftsprüfers Deloitte lediglich eine mangelnde Sensibilität bei einem Beratungsmandat. Dessen Offenlegung hätte man vom Bankratspräsidenten erwarten können, schreibt Deloitte. Einen Interessenskonflikt konnten die Wirtschaftsprüfer aber nicht feststellen.
Kennel hatte 2012 das Bankpräsidium übernommen. Im Frühling 2019 wurden gegen ihn Vorwürfe im Zusammenhang mit der Beteiligung der Kantonalbank an der Nova Vorsorge AG im Jahre 2014 erhoben. Kennel hatte für die Nova ein Beratungsmandat ausgeübt.
Kennel betont in seinem Rücktrittsschreiben, dass der Bericht ihn in allen wesentlichen Punkten von den gegen ihn erhobenen Vorwürfen entlaste. Er trete trotzdem zurück, um weitere Diskussionen um die Bank und seine Person zu vermeiden. Die Bank solle sich ungestört von medialen Kampagnen dem Tagesgeschäft widmen können.
Die kantonsrätliche Aufsichtskommission unterstützt den Rücktritt. Er sei im Interesse der Kantonalbank und des Kanton Schwyz als Eigentümer, teilte sie mit.
Bis das Bankratspräsidium neu besetzt ist, wird Vizepräsident Karl Roos das Gremium führen. Roos bedauert in der Mitteilung der Kantonalbank die Entwicklung. Der Rücktritt sei ein Zeichen menschlicher Grösse. Kennel stelle das Wohl der Bank über seine persönlichen Interessen.
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