VerschuldungSchuldnerquote in der Schweiz leicht gestiegen
kae
24.8.2022 - 12:18
Per Ende Juli haben in der Schweiz etwas mehr Personen Schulden gehabt als noch im Januar. Die höchsten Schuldnerquoten verzeichnen die Westschweiz und das Tessin.
Keystone-SDA, kae
24.08.2022, 12:18
SDA
Zwischen Januar und Juli 2022 stieg die Schuldnerquote auf 6,4 Prozent von zuvor 6,3 Prozent an, wie die Wirtschaftsauskunftei CRIF am Mittwoch mitteilte. Während der Pandemie sind die Schulden wegen Unterstützungsmassnahmen gesunken. Nun steigen sie mit einer gewissen Zeitverzögerung wieder an – ähnlich wie die Firmenkonkurse.
Dabei verzeichnet der Kanton Neuenburg als einziger Kanton eine Schuldnerquote im zweistelligen Bereich – dort hat also mehr als jeder Zehnte Schulden. Generell gehören die Westschweizer Kantone sowie das Tessin mit einer Quote von über 7 Prozent zu den Kantonen mit den höchsten Anteilen an verschuldeten Einwohnern.
Das ist nichts Neues, wie Heidi Hug von CRIF erklärt: Die Westschweizer Kantone hätten eine höhere Arbeitslosigkeit und unter anderem deshalb immer eine höhere Schuldnerquote. Insgesamt sind die Schulden in den eh schon stärker betroffenen Regionen – also auch in den städtischen Kantonen – stärker gestiegen als bei den weniger verschuldeten.
Zahlungswilliger sind die Menschen den Angaben nach in der Innerschweiz: So haben die Kantone Appenzell Innerrhoden, Zug und Obwalden die niedrigsten Schuldnerquoten der Schweiz.
Männer haben häufiger Schulden
Auch zwischen den Geschlechtern zeichnen sich Unterschiede ab: Insgesamt sind Männer stärker verschuldet als Frauen. Die höchste Schuldnerquote stellte CRIF bei Männern zwischen 38 und 41 Jahren fest. Unter anderem legen sich viele Personen in diesem Alter ein Eigenheim zu, wie Hug zur Erklärung sagt.
Generell würden Umfragen zeigen, dass Frauen sorgfältiger mit ihren Finanzen umgingen als Männer, so die CRIF-Sprecherin. Zwischen 18 und 25 Jahren sind Männer und Frauen jedoch noch zu gleichen Teilen überschuldet.
Für die Ermittlung der Quote berücksichtigt das Institut sämtliche Privatpersonen, die über Betreibungen ab Fortsetzungsbegehren, Konkurse und Verlustscheine verfügen. Die Erhebung umfasst zudem die Zahlungserfahrungen von mehr als 10'000 Unternehmen in der Schweiz. Sie wurde Ende Juli durchgeführt.
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