Energie Schweizer haben 2018 weniger Strom gebraucht

SDA

18.4.2019 - 11:40

In der Schweiz ist im vergangenen Jahr 1,4 Prozent weniger Strom verbraucht worden als im Vorjahr. Grund dafür war vor allem das Wetter. Über Hälfte des in der Schweiz produzierten Stroms kam aus der Wasserkraft. (Archiv)
In der Schweiz ist im vergangenen Jahr 1,4 Prozent weniger Strom verbraucht worden als im Vorjahr. Grund dafür war vor allem das Wetter. Über Hälfte des in der Schweiz produzierten Stroms kam aus der Wasserkraft. (Archiv)
Source: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Der Stromverbrauch in der Schweiz ist im Jahr 2018 zurückgegangen. Der Verbrauch belief sich auf 57,6 Milliarden Kilowattstunden (kWh). Das sind 1,4 Prozent weniger als im Vorjahr, als 58,5 Milliarden verbraucht wurden.

Die eingesparte Menge von rund 836 Millionen kWh entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 167'200 Haushalten, wie das Bundesamt für Energie (BFE) am Donnerstag mitteilte.

Einen grossen Einfluss auf den reduzierten Stromverbrauch hatte das Wetter, da rund zehn Prozent des Stroms für das Heizen verwendet werden. Im Jahr 2018 hat die Anzahl dieser sogenannten Heizgradtage um 10,6 Prozent abgenommen.

Gegenüber dem Wetter bewirkten jedoch andere Faktoren ein Wachstum des Verbrauchs. So sind beispielsweise die Wirtschaft (Bruttoinlandprodukt +2,5 Prozent) und die Bevölkerung (+0.7 Prozent) gewachsen und haben so den Stromverbrauch erhöht. Das Wetter vermochte aber mehr zu bewirken.

Doch nicht der ganze bezogene Strom kommt in den Steckdosen an, sondern geht auf dem Weg von den Stromproduzenten bis zu den Gebäuden verloren. Diese sogenannten Übertragungs- und Verteilverluste beliefen sich 2018 auf 4,3 Milliarden kWh. Der Landesverbrauch lag also eigentlich bei 61,9 Milliarden kWh.

Am meisten Strom aus Wasserkraftwerken

Gegenüber dem Vorjahr wurde in der Schweiz fast zehn Prozent mehr Strom erzeugt als 2017, nämlich 67,5 Milliarden kWh. Dabei haben Wasserkraftwerke über die Hälfte des Stroms produziert (55,4 Prozent), die Kernkraftwerke mehr als einen Drittel (36,1 Prozent) und die konventionell-thermischen und die erneuerbaren Anlagen den Rest von 8,5 Prozent.

In der Produktion am meisten zugelegt haben die Kernkraftwerke. Sie produzierten 25,2 Prozent mehr, nämlich 24,4 Milliarden kWh. Dies ist gemäss BFE darauf zurück zu führen, dass das Kernkraftwerk Beznau I wieder ganzjährig in Betrieb genommen wurde und das Kernkraftwerk Leibstadt eine höhere Verfügbarkeit aufwies. Die Wasserkraftwerke produzierten 2,1 mehr Elektrizität – im Sommer mehr als im Winter.

Mehr exportiert als importiert

Über das Jahr exportierte die Schweiz mehr Strom, als sie importierte. Der Exportüberschuss betrug bei Importen von 31 Milliarden und Exporten von 32,6 Milliarden Kilowattstunden 1,6 Milliarden kWh.

Damit erwirtschaftete die Schweiz einen positiven Aussenhandelssaldo: Der Erlös aus dem Exporten betrug knapp 2,1 Milliarden Franken. Die Ausgaben für die Importe beliefen sich auf 1,8 Milliarden Franken. Der Überschuss beträgt damit 277 Millionen Franken, wie das BFE mit Verweis auf Zahlen der eidgenössischen Zollverwaltung schreibt.

Im vergangenen Jahr war das Verhältnis noch umgekehrt; da wurde mehr importiert als exportiert. Der Aussenhandelssaldo war negativ und betrug 217 Millionen Franken.

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