Post verbessert SicherheitDrohne krachte wenige Meter neben spielenden Kindern zu Boden
SDA/tjb
28.6.2019 - 12:13
Stärkere Seile und ein lauteres Warnsignal: Die Schweizerische Post hat nach dem Absturz zwei ihrer Transportdrohnen erste Sicherheitsmassnahmen getroffen.
Source:KEYSTONE/TI-PRESS/PABLO GIANINAZZI
Anfang Mai ist eine Post-Drohne in Zürich nur wenige Meter neben einer Gruppe Kindern abgestürzt. Nun hat die Post Massnahmen vorgestellt, wie Passanten künftig bei Abstürzen und Notlandungen besser gesichert werden können.
Nun zeigt ein erster Zwischenbericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust), wie es zum Absturz kommen konnte. Rund zwei Minuten nach dem Start hatte die Drohne automatisch das Flugabbruchsystem ausgelöst und eine Notlandung eingeleitet, wie es im am Freitag veröffentlichten Bericht heisst.
Die Untersuchung hat zudem gezeigt, dass das akustische Warnsignal, welches nach dem Auslösen des Notfallschirms ertönt, von Personen in der Nähe nicht gehört wurde. Unweit der Absturzstelle befanden sich zwei Kindergärtnerinnen mit ihren Schützlingen. Der Zwischenbericht erwähnt auch, dass durch den Absturz Drittpersonen gefährdet waren.
Weshalb überhaupt eine Notlandung eingeleitet wurde, soll der Schlussbericht zeigen. Die Sust rät dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) zu ersten Sicherheitsmassnahmen. So müsse sichergestellt werden, dass die Befestigung des Notfallschirms den möglichen Belastungen standhalte, heisst es im Zwischenbericht.
Zudem muss das Bazl durch geeignete Massnahmen sicherstellen, dass künftig das akustische Warnsignal von Drittpersonen am Boden gut wahrgenommen werden kann.
Post hat bereits reagiert
Die Schweizerische Post hat nach dem Unfall alle ihre Drohnenflüge eingestellt. Ausserdem hat sie bereits auf die Empfehlungen der Untersuchungsbehörden reagiert, wie sie am Freitag mitteilte.
Zum einen wurde ein Expertenrat einberufen. Dieser soll sämtliche Prozesse, die das Sicherheits- und Risikomanagement betreffen, durchleuchten. Ziel sei es, dieses an die üblichen Standards der Aviatik anzugleichen. Dass die Sicherheitsmechanismen bei den beiden in Zürich abgestürzten Drohnen nicht funktioniert haben, sei «nicht akzeptabel», schreibt die Post.
Als Sofortmassnahme werden die Seile des Fallschirms neu mit einem Metallgeflecht verstärkt. Der Fallschirm wird künftig mit zwei statt nur einem Seil an der Drohne befestigt. Zudem wird der schrille Pfeifton lauter eingestellt, der bei einer Sicherheitslandung der Drohne die Personen in der Nähe warnt.
Aller Schwierigkeiten zum Trotz betonte die Post in ihrer Mitteilung, sie halte an der Drohnenlogistik fest. Man sei überzeugt, dass Drohnen einen wichtigen Beitrag an ein effizientes Gesundheitswesen leisten können.
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