GeldpolitikSNB senkt den Leitzins auf 1,25 Prozent
SDA
20.6.2024 - 09:36
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tut es erneut: Sie senkt den Leitzins. Der gesunkene Inflationsdruck ermöglicht ihr diesen Schritt.
20.06.2024, 09:36
20.06.2024, 13:41
SDA
Der sogenannte SNB-Leitzins wird um 0,25 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent gesenkt, wie die SNB am Donnerstag mitteilte. Damit setzt die Nationalbank die Zinswende fort und lockert ihre Geldpolitik weiter.
Es ist der zweite Lockerungsschritt der SNB, nachdem diese schon im März ihren Leitzins vor allen anderen grossen Notenbanken um ein Viertelprozent gesenkt hatte.
Mittlerweile hat auch die Europäische Zentralbank (EZB) einen ersten Trippelschritt nach unten vorgenommen. Die US-Notenbank Fed hat dagegen ihre Zinspause zuletzt erneut verlängert.
Teuerung im Bereich Preisstabilität
Der zugrundeliegende Inflationsdruck in der Schweiz sei gegenüber dem Vorquartal nochmals gesunken, erklärte die SNB in einem Communiqué. Mit der Senkung des SNB-Leitzinses könne sie die monetären Bedingungen angemessen halten.
Die SNB werde die Entwicklung der Inflation aber weiter genau beobachten, betonten die Währungshüter. Sie werde ihre Geldpolitik «wenn nötig» anpassen, um auch in der mittleren Frist Preisstabilität zu gewährleisten.
Die Inflation in der Schweiz war im Mai wieder leicht auf 1,4 Prozent gestiegen. Das lag laut der SNB vor allem an höheren Mieten und teureren Erdölprodukten. Auch Dienstleistungen im Tourismusbereich würden heute mehr kosten.
Die aktuelle Inflation in der Schweiz werde also vor allem von der Teuerung der inländischen Dienstleistungen bestimmt, resümierte die SNB. Laut ihrer neusten Prognose geht diese davon aus, dass die Inflation 2024 bei durchschnittlich 1,3 Prozent zu liegen kommt.
Und auch für 2025 und 2026 werden nur Werte von 1,1 und 1,0 Prozent erwartet. Die etwas tieferen Prognosen der SNB als noch vor drei Monaten lägen an etwas geringeren Zweitrundeneffekten.
Franken als Waffe gegen die Inflation
Und die SNB sei weiter bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu sein. Der Franken hat sich laut Direktoriumspräsident Thomas Jordan zwar von Januar bis Ende Mai abgewertet.
Doch in den letzten Wochen habe er wieder deutlich an Wert gewonnen. Dies sei vor allem auf politische Unsicherheiten in Europa zurückzuführen. Daher bleibe die Unsicherheit über die weitere Inflationsentwicklung erhöht.
Die SNB werde die Entwicklung der Inflation deshalb weiter genau beobachten und ihre Geldpolitik – wenn nötig – anpassen, um auch in der mittleren Frist Preisstabilität zu gewährleisten. Und die SNB sei weiter bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu sein.
Der Schweizer Franken ist die zweite Waffe der SNB in ihrem Kampf gegen die Inflation. Denn mit einer stärkeren heimischen Währung wird weniger Inflation aus dem Ausland importiert. Doch auch in anderen Ländern habe der Inflationsdruck zuletzt leicht nachgelassen, stellte die SNB fest.
Hauptrisiko Weltwirtschaft
Die Entwicklungen im Ausland stellten auch das Hauptrisiko für die Schweizer Wirtschaft dar. Derzeit gehen die Währungshüter von einer mittelfristig etwas steigenden Auslandnachfrage aus.
Beim heimischen Wirtschaftswachstum bleibt die SNB für das laufende Jahr bei ihrer bisherigen Einschätzung. Sie prognostiziert weiterhin ein Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von rund 1 Prozent. Für 2025 erwartet sie ein Wachstum von rund 1,5 Prozent.
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