Noch in diesem JahrSo stark steigen die Hypothekarzinsen
Von Celina Euchner
2.5.2023
Die Hypothekarzinsen sind ohnehin auf hohem Niveau. Jetzt zeichnet sich ab, dass sie in diesem Jahr gar noch weiter steigen. Wer also ein Eigenheim kaufen will, muss tief in die Tasche greifen.
Von Celina Euchner
02.05.2023, 15:02
02.05.2023, 15:04
Celina Euchner
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Der Traum vom Eigenheim wird immer teurer.
Dieses Jahr steigen die Hypothekarzinsen weiter.
Ende des Jahres soll der Marktdurchschnitt für eine fünfjährige Festhypothek bei 3,25 Prozent liegen.
Der Zins für eine zehnjährige Festhypothek soll bis Ende des Jahres auf 3,3 Prozent steigen.
Schon im Januar dieses Jahres war klar: Wenn du momentan von einem Eigenheim träumst, musst du dafür tief in die Tasche greifen. Die Hypothek kostet bereits doppelt so viel, wie noch vor einem Jahr. Doch Wohneigentum wird sich dieses Jahr weiter verteuern – der Zenit der Hypothekarzinsen ist noch nicht erreicht.
Festhypotheken werden tendenziell teurer. Laut dem Online-Vergleichsdienst Moneypark steht der Hypothek-Index aktuell auf dem höchsten Stand des Jahres. Das mit 2,96 Prozent für fünfjährige und 3,12 Prozent für zehnjährige Festhypotheken.
Doch wie geht es weiter? Die Zürcher Kantonalbank schätzt, dass der Marktdurchschnitt für eine fünfjährige Festhypothek Ende 2023 bei 3,25 Prozent liegen wird.
Festhypothekszins steigt
Der Zins für eine zehnjährige Festhypothek dürfte demnach bis Ende des Jahres auf 3,3 Prozent steigen.
Auch der Saron (Abkürzung für Swiss Average Rate Over Night) steigt – auf 2,6 Prozent. Damit macht die Saron-Hypothek den grössten Sprung nach oben. Der Saron ist ein Schweizer Referenzzinssatz. Er orientiert sich eng am offiziellen Leitzins der Schweizerischen Nationalbank (SNB).
Doch wie kommt es zum Anstieg bei Saron-Hypotheken? Grund ist die Annahme, dass die Schweizerische Nationalbank dieses Jahr den Leitzins weiter anhebt.
So sagt Dennis Eicker, Immobilienexperte bei Moneypark: «Wir gehen aktuell davon aus, dass im laufenden Jahr noch ein oder zwei weitere Zinsschritte der SNB folgen.» Dies wirkt sich direkt auf den Saron aus.
Somit verringert sich das Sparpotenzial der Saron-Hypothek im Vergleich zur Festhypothek. Bisher war jenes Potenzial bei der Saron-Hypothek hoch. Aber der Experte sagt auch: «Die Zinssätze für Festhypotheken erachten wir als relativ stabil, sofern keine weiteren Schocks eintreten.»
Nächstes Jahr Reduktion des Leitzinses?
Laut der Zürcher Kantonalbank müsse man das neue, höhere Zinsniveau relativieren. Der langfristige Durchschnitt einer fünfjährigen Festhypothek liege bei 4 Prozent. Markus Stocker, Leiter Finanzierungsgeschäft der ZKB, sagt zu «Blick»: «Deshalb stufen wir die aktuellen Zinsen im historischen Vergleich noch nicht als hoch ein.»
Laut der Bank sei es gut möglich, dass der Höhepunkt in diesem Jahr erreicht werde. Sollte das der Fall sein, könnte die Schweizer Nationalbank gar nächstes Jahr eine erste Reduktion des Leitsatzes erwägen. Stocker macht deutlich: «Die Saron-Hypothek könnte deshalb 2024 wieder günstiger werden.»