Versorgungssicherheit im WinterDie SP fordert maximal 20 Grad Raumtemperatur
fach, sda
2.6.2022 - 10:41
Die SP verlangt vom Bundesrat, dass er Massnahmen zur Sicherstellung der Gas- und Stromversorgung aufgleist. Der Krieg in der Ukraine zeige, wie abhängig die Schweiz von ausländischem Gas sei.
Keystone-SDA, fach, sda
02.06.2022, 10:41
02.06.2022, 10:48
Die SP hat den Bundesrat zum Aufgleisen von Massnahmen mit dem Ziel der Sicherstellung der Gas- und Stromversorgung aufgefordert. Es brauche Vorkehrungen, um den Gasverbrauch im Falle von Versorgungsschwierigkeiten zu reduzieren, stellt die SP in einem am Donnerstag publizierten Positionspapier fest.
SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer sagte am Donnerstag vor den Medien, der Krieg in der Ukraine zeige, wie abhängig die Schweiz gerade beim Gas vom Ausland sei. Es sei ausserdem unvorstellbar, wenn die Schweiz in einer Notsituation nicht parat ist.
Der Partei schlägt beispielsweise vor, dass ab Beginn der Heizsaison Räume auf maximal 20 Grad Celsius geheizt werden. Für den Fall einer tatsächlichen Versorgungskrise fordert die Partei gar die Unterbrechung der Gasversorgung in bestimmten Industriezweigen mit entsprechender Entschädigung der Unternehmen.
Bibbern im Winter?
Gehört Raumtemperatur über 20 Grad verboten?
Die Partei begründet diese Forderungen unter anderem mit einer drohenden Versorgungskrise im Winter. Aufgrund des Krieges in der Ukraine sei mit einem Rückgang der verfügbaren Gasmengen um 30 Prozent zu rechnen.
In so einer Situation sei die Schweiz abhängig von Europa und im Speziellen von den Nachbarländern. Diese könnten sich allerdings nur dann solidarisch zeigen, wenn die Schweiz Vorkehrungen treffe, um den Gasverbrauch zu reduzieren – wie es die EU allen Mitgliedsstaaten empfohlen habe.
Neuer Campus, um Fachkräfte auszubilden
Bei der Stromversorgung rechnet die SP in geringerem Ausmass mit Problemen. Um dennoch gerüstet zu sein, fordert sie etwa ein «Quick-win»-Programm zum Austausch veralteter und ineffizienter Elektrogeräte.
Mittelfristig ist laut der SP aber vor allem ein Ausbau der erneuerbaren Energien vonnöten. In diesem Zusammenhang sieht das Positionspapier etwa eine Solarpflicht für grosse Dächer und Neubauten vor sowie die Einführung eines nationalen Campus für die Energiewende, um jährlich 4000 Fachleute auszubilden.
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