Zugbauer Stadler ohne Zahlungsausfälle in Russland und Ukraine

tv

28.2.2022 - 13:10

Der Zugbauer Stadler erwartet keine Zahlungsausfälle in Russland, der Ukraine und Belarus. (Archivbild)
Der Zugbauer Stadler erwartet keine Zahlungsausfälle in Russland, der Ukraine und Belarus. (Archivbild)
Keystone

Der Zugbauer Stadler hat am Montag über seine Geschäftstätigkeit in Russland, der Ukraine und Belarus informiert.

Keystone-SDA, tv

Bisher habe das Unternehmen noch keinen Auftrag aus der Ukraine erhalten und aktuell auch keine Aufträge aus Russland im Auftragsbestand, teilte das Ostschweizer Unternehmen mit. Demnach erwartet Stadler auch keine Zahlungsausfälle in diesen Ländern.

Im Werk in Belarus gebe es wegen der politischen Situation zudem bislang keine Beeinträchtigung der Produktion. Allerdings habe sich Stadler auf verschiedene Szenarien und mögliche Sofortmassnahmen vorbereitet. Dank der flexiblen Fertigung innerhalb der Gruppe könne Stadler seine Produktion schnell von Belarus in die Europäische Union verlagern.

Stadler baut gemäss den Angaben seit acht Jahren in Fanipol, etwa 30 Kilometer ausserhalb von Minsk, Züge und Strassenbahnen. Diese werden vorwiegend für den lokalen Markt sowie für die GUS-Region, also die Staaten der ehemaligen Sowjetunion, und weitere internationale Märkte gefertigt.

Nur kleiner Teil des Auftragsbestands wird in Belarus abgewickelt

Ursprünglich beschäftigte Stadler in Fanipol 1500 Mitarbeitende. Allerdings reduzierte das Unternehmen wegen der Auslastungssituation in den letzten Monaten bereits rund 300 Stellen. Die aktuelle Produktionskapazität des Werks in Belarus beträgt laut der Mitteilung weniger als zehn Prozent der gruppenweiten Kapazität. Und aktuell werden noch weniger als zwei Prozent des Auftragsbestands von rund 18 Milliarden Franken in Belarus abgewickelt.

Die Aktie von Stadler sackte am Montag stark ab und erreichte am Vormittag ein neues Jahrestief bei 34,20 Franken. Kurz nach dem Mittag tendieren die Aktien gut 6 Prozent tiefer, während der Gesamtmarkt – gemessen am SPI – knapp 0,9 Prozent verliert.