Klima Studie empfiehlt tägliches Velofahren für weniger CO2-Ausstoss

SDA

20.8.2022 - 14:41

Eine Velofahrerin in Genf. Laut einer Studie müssten wir alle umdenken. Und das Velo als tägliches Fortbewegungsmittel zu nützen anfangen.
Eine Velofahrerin in Genf. Laut einer Studie müssten wir alle umdenken. Und das Velo als tägliches Fortbewegungsmittel zu nützen anfangen.
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Durch tägliches Velofahren könnte einer neuen Studie zufolge jeder Mensch dazu beitragen, den weltweiten Kohlendioxid-Ausstoss zu senken. Und zwar um bis zu 700 Millionen Tonnen pro Jahr.

Keystone-SDA

Hauptziel der in der Zeitschrift «Communications Earth and Environment» veröffentlichten Studie sei es zu zeigen, dass Velofahren bei der Verringerung des CO2-Ausstosses durch den Verkehr eine wichtige Rolle spiele, sagte der Hauptautor Gang Liu, der an der Süddänischen Universität Professor für grüne Technologien ist, der Nachrichtenagentur AFP.

In der Debatte liegt das Augenmerk laut Liu bislang eher auf Vorzügen von Elektroautos. Dabei könne der jährliche CO2-Ausstoss allein durch tägliches Radfahren massiv gesenkt werden. Die Vorteile für die Gesundheit und die Verbesserung der Luftqualität seien dabei noch gar nicht einbezogen.

Jährlicher CO2-Ausstoss Grossbritanniens

Die Studie verweist in diesem Zusammenhang auf die Niederlande und Dänemark – Niederländer legen täglich rund 2,6 Kilometer Radweg zurück, Dänen rund 1,6 Kilometer. Wenn jeder Mensch so viel radeln würde wie die Dänen, würden jährlich 414 Tonnen Kohlendioxid eingespart, was laut den Berechnungen der Forscher dem jährlichen CO2-Ausstoss Grossbritanniens entspricht. Bei 2,6 Kilometern Radweg wie in den Niederlanden könnten die Emissionen sogar um 686 Millionen Tonnen pro Jahr reduziert werden.

Der weltweite Verkehr ist für ein Viertel des jährlichen CO2-Ausstosses verantwortlich – einer der Ursachen für die Erderwärmung. Die Hälfte dieser Abgase stammt mittlerweile von Autos.

Velofahren noch eher nur Freizeitbeschäftigung

Für die Studie wurden Daten verarbeitet, die ein internationales Forscherteam seit den frühen 1960er-Jahren in der weltweit ersten Datenbank zum Besitz und zur Nutzung von Fahrrädern in 60 Ländern zusammengetragen hatte. Den Forschern zufolge überstieg die Zahl der produzierten Fahrräder von 1962 bis 2015 die der Autos. Allein auf China, einen der grössten Verursacher des weltweiten CO2-Ausstosses, entfielen dabei fast zwei Drittel der rund 123 Millionen Fahrräder, die 2015 hergestellt wurden.

Dennoch lag in den untersuchten Ländern der Anteil der Velonutzung für tägliche Wege durchschnittlich bei nur fünf Prozent. In einigen Ländern wie etwa den USA gibt es der Studie zufolge war viele Fahrräder, doch ihre Besitzer betrachten das Velofahren eher als Freizeitbeschäftigung denn als tägliches Transportmittel und legen auch kurze Strecken oft mit dem Auto zurück.

SDA/aka