Soja, Palmöl und Zuckerrohr finden vielfältige Verwendung. Besonders für solche «Flex-Crops» müssen Wälder im globalen Süden weichen. Angeheizt wird diese Entwicklung durch Investitionen von extrem reichen Privatpersonen, wie eine Studie der Uni Bern zeigt.
Die sich vergrössernde Schere zwischen Arm und Reich schadet auch der Umwelt: Superreiche Privatpersonen investieren vermehrt in den Agrarsektor im globalen Süden und fördern damit direkt die Rodung von Wäldern zur Ausweitung von Anbauflächen. Dieses Fazit zieht ein Forscher der Universität Bern in einer Studie im Fachblatt «Nature Sustainability».
Wälder müssen insbesondere für den Anbau von sogenannten Flex-Crops weichen. Gemeint sind damit Nutzpflanzen wie Soja, Ölpalmen und Zuckerrohr, die sowohl der Nahrungs- und Futtermittelproduktion, als auch als Rohstoff für Treibstoff oder industrielle Produkte dienen. Aus früheren Studien ist bekannt, dass allein der Anbau von Ölpflanzen wie Soja und Ölpalmen für rund ein Viertel der Emissionen verantwortlich ist, die weltweit auf die Abholzung von Wäldern zurückgehen, wie die Uni Bern in einer Mitteilung vom Dienstag festhielt.
Der Boom dieser Flex-Crops geht auf verschiedene globale sozio-ökonomische Entwicklungen zurück. Welche Rolle die zunehmende Konzentration von Vermögen auf einige wenige Superreiche spielt, wurde bisher jedoch wenig untersucht.
Graziano Ceddia vom Centre for Development and Environment der Uni Bern hat sich dieser Frage angenommen: Für den Zeitraum 1991 bis 2014 stellte er fest, dass das wachsende Kapital in den Händen superreicher Privatpersonen stark mit dem Zufluss ausländischer Investitionen in die Landwirtschaft Lateinamerikas und Südostasiens zusammenhing. Dies wiederum befeuerte die Ausdehnung der Anbauflächen für Flex-Crops. Seinen Berechnungen zufolge bedeutete ein Vermögenswachstum der Superreichen um 1 Prozent eine Expansion der Anbauflächen um 2,4 bis 10 Prozent, wie er im Fachartikel schreibt.
Weil sich traditionelle Investitionen weniger rechnen als früher, werden Privatinvestoren von der Erwartung hoher Renditen im Agrarsektor angezogen, erklärte Ceddia gemäss der Mitteilung. Erst grosse Vermögen machen solche Privatinvestitionen im grossen Stil möglich. Es gelte daher, insbesondere auch der Vermögensverteilung und nicht nur der Einkommensverteilung Augenmerk zu schenken, wenn es um Auswirkungen von Ungleichheiten auf die Umwelt gehe. Um Umweltrisiken zu reduzieren, müsse Ungleichheit dringend verringert werden, so Ceddia.
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