Triebwerk-MangelSwiss muss mehrere Maschinen vor Sommersaison am Boden lassen
Celina Euchner
9.5.2023
Mehrere Flugzeuge der Swiss bleiben am Boden. Der Grund? Es fehlen Ersatzteile, die Triebwerke müssen ersetzt werden. Auswirkungen auf den Flugplan der kommenden Sommersaison hat das Problem jedoch nicht.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Sechs bis acht Swiss-Flugzeuge müssen am Boden bleiben.
Den parkierten Airbussen A220 fehlen Ersatzteile.
Teile der Motoren des Herstellers Pratt and Whitney halten lediglich wenige Hundert Flugstunden.
Der Sommer-Flugplan der Swiss kann aufrechterhalten werden.
Die Fluggesellschaft Swiss parkiert zurzeit sechs bis acht Airbusse A220 am Boden. Die Flugzeuge können aktuell nicht genutzt werden, weil eines oder beide Triebwerke ersetzt werden müssen, wie der «Tagesanzeiger» berichtet.
Doch die Swiss ist nur eine von zahlreichen Airlines mit diesem Problem. Hunderte Maschinen von verschiedenen Fluggesellschaften seien von einem «Motorenchaos» betroffen.
Denn die Motoren des amerikanischen Herstellers Pratt and Whitney müssen bereits nach kurzer Zeit ausgetauscht werden. Beim Unternehmen mangelt es unterdessen an Ersatzteilen – es kann der Nachfrage nicht nachkommen.
Das Problem liegt offenbar in der Produktion: Verschiedene Komponenten der Motoren des Herstellers halten laut der Zeitung teils nur wenige Hundert Flugstunden. Dann müssen sie bereits ausgetauscht werden.
Swiss fliegt 2022 wieder in Gewinnzone
Die Swiss hat sich im vergangenen Jahr vom Sturzflug in der Coronapandemie erholt und ist in den schwarzen Zahlen gelandet: Die Airline erzielte einen Betriebsgewinn von 456 Millionen Franken nach einem operativen Verlust von 405 Millionen Franken im Vorjahr.
03.03.2023
Normal ist das nicht. Üblicherweise müsse man sich jahrelang nicht um Ersatz kümmern. Offenbar könnte das Problem darin liegen, dass die Motoren nicht ausreichend in verschiedenen Klima-Bedingungen getestet wurden, so die Zeitung.
Die Probleme werden kurz vor der Sommersaison, der Reise-Hochsaison, deutlich. Doch Auswirkungen auf den Flugbetrieb der Swiss hat das Zwangsparkieren der Flugzeuge nicht. Swiss nutzt Flugzeuge anderer Airlines, kann den eigenen Flugplan aufrechterhalten.
Auch die Partnergesellschaften der Swiss sind teils von der Triebwerk-Knappheit betroffen. Von der Muttergesellschaft Lufthansa stehen zurzeit drei Flieger auf dem Boden.
Swiss könnte Entschädigung verlangen
Die Swiss könnte eine Entschädigung beim Hersteller Pratt and Whitney verlangen oder zu Rechtsmitteln greifen. Gegenüber dem «Tagesanzeiger» teilt das Unternehmen mit: «Wir prüfen das weitere Vorgehen laufend auch unter Berücksichtigung rechtlicher Rahmenbedingungen.»