Die Aktien des Essenslieferdienstes Grubhub haben nach Berichten über ein Übernahmeinteresse von Uber zu Höhenflügen angesetzt. Der Aktienkurs legte im US-Handel bis zum Handelsschluss am Dienstag (Ortszeit) um gut 29 Prozent zu.
Zuvor hatten das «Wall Street Journal» und die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, der Fahrdienst-Vermittler habe ein Angebot für Grubhub vorgelegt. Uber ist bereits im Geschäft mit der Essenszustellung aktiv – braucht aber noch Grösse, um darin profitabel zu werden.
Plus von rund 20 Dollar je Titel
Grubhub war an der Börse zuletzt rund 4,5 Milliarden Dollar wert – und Uber rund 55 Milliarden Dollar. Das «Wall Street Journal» berichtete unter Berufung auf informierte Personen, Grubhub habe zuletzt vorgeschlagen, dass seine Aktionäre 2,15 Uber-Aktien pro Anteilsschein bekommen. Zu den Kursen vor den Medienberichten liefe das auf einen Preis von 68 Dollar pro Grubhub-Aktie hinaus. Das würde um gut 20 Dollar über dem Schlusskurs von Montag liegen – und erklärt auch den rasanten Preisanstieg vom Dienstag.
Die Grubhub-Aktie ging am Dienstag bei 60,39 Dollar aus dem Handel. Sie ist damit allerdings immer noch weit von den Höchstständen bei mehr als 140 Dollar im August 2018 entfernt.
Das Geschäft der Essenslieferanten bekam in der Coronavirus-Krise einen deutlichen Schub, unter anderem weil Restaurants auf aussschliesslichen Ausser-Haus-Betrieb umstellen mussten. Bei Uber Eats stieg der Umsatz im ersten Quartal im Jahresvergleich um mehr als 50 Prozent auf 819 Millionen Dollar. Der operative Verlust blieb aber stabil bei 313 Millionen Dollar. Grubhub verzeichnete ein Umsatzplus von zwölf Prozent auf 363 Millionen Dollar bei 33,4 Millionen Dollar Verlust.
Hohe Marktanteile und Krisengewinner
Nach Informationen der «Financial Times» hatte Uber im vergangenen Jahr bereits versucht, den Grubhub-Rivalen DoorDash zu übernehmen. Der Konzern blitzte aber ab. Auch nachdem Grubhub mehrere Konkurrenten wie Eat24 oder Foodler schluckte, ist die Firma im US-Markt immer noch kleiner als DoorDash.
Kommt der Deal zwischen Uber und Grubhub zustande, könnte er Wettbewerbshüter auf den Plan rufen. Denn die beiden Dienste kämen nach Schätzungen der Finanzfirma Wedbush Securities zusammen auf einen Marktanteil von 55 Prozent, berichtete die «New York Times». Einziger grosser Rivale wäre dann noch DoorDash mit rund 35 Prozent. Im US-Repräsentantenhaus kritisierte der Vorsitzende des Wettbewerbsausschusses, David Cicilline, Uber bereits als «Pandemie-Gewinnler» und forderte eine Auszeit für die meisten Übernahmen.
Uber macht die Coronavirus-Pandemie zu schaffen, weil im Kerngeschäft mit Fahrdiensten die Passagierzahlen gesunken sind. Uber-Chef Dara Khosrowshahi räumt jetzt auf: Das verlustbringende Geschäft mit der Vermietung von E-Scootern und Elektro-Fahrrädern wurde an den Branchenpionier Lime abgegeben, in sieben Ländern wie Tschechien, Rumänien oder Ägypten wurde Uber Eats eingestellt. Die gut vernetzte Technologie-Website «The Information» berichtete, Uber erwäge, ein Fünftel der 4000 Softwareentwickler-Stellen zu streichen. Der Konkurrent Lyft baute bereits 1000 Arbeitsplätze ab – rund 17 Prozent der Belegschaft.
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WasDonald Trump dreht an der Zoll-Schraube: Der designierte US-Präsident will an seinem ersten Amtstag Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko und Kanada verhängen. Seine Begründung: Einwanderer würden Kriminalität und Drogen über diese Grenzen in die USA bringen. Die Zölle sollen bleiben, bis das eingedämmt sei.
Zusätzlich sollen Waren aus China mit zehn Prozent Zoll belegt werden. Auch hier begründet Trump es mit der Einfuhr von Drogen, wie dem gefährlichen Fentanyl.
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