US-Präsident Donald Trump hat seine Kritik am Zinsanhebungskurs der amerikanischen Notenbank erneuert. In einem Interview mit dem "Wall Street Journal" griff Trump insbesondere Notenbankchef Jerome Powell erneut an.
"Jedes Mal, wenn wir etwas Grossartiges machen, hebt er die Zinsen an", sagte Trump. Es sehe fast so aus, als mache es Powell glücklich, die Leitzinsen anzuheben.
Es ist nicht das erste Mal, dass Trump die Fed angreift - obwohl er vor seiner Präsidentenzeit die Fed nicht für zu hohe, sondern für zu niedrige Zinsen kritisiert hatte. Die Fed hat seit Ende 2015 ihren Leitzins acht Mal auf aktuell 2,0 bis 2,25 Prozent angehoben. Das ist im historischen Vergleich ein eher langsames Straffungstempo. Gefragt nach den grössten Risiken für die Wirtschaft, sagte Trump nun: "Für mich ist die Fed das grösste Risiko, weil ich meine, dass die Zinsen zu schnell angehoben werden."
Eigentlich habe er gedacht, Powell sei ein "Niedrigzinstyp". Jetzt stelle sich heraus, dass er es nicht sei. Gefragt danach, ob er es bedauere, Powell als Fed-Chef berufen zu haben, sagte der Präsident, es sei zu früh, das zu bewerten - aber vielleicht sei es so.
Auf die Frage, unter welchen Umständen er sich vorstellen könne, Powell zu entlassen, antwortete Trump: "Ich weiss es nicht. Ich sage nur das: Ich bin sehr unglücklich mit der Fed, weil Obama Nullzinsen hatte." Damit bezog er sich auf die faktische Nullzinspolitik, die die Fed von Ende 2008 bis Ende 2015 verfolgte. Grund dafür waren die schweren wirtschaftlichen Verwerfungen im Zuge der globalen Finanzkrise. Diese Zeit fiel in die Präsidentschaft von Trumps Vorgänger Barack Obama.
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