Bayer hat einen Rückschlag bei einer Krebsstudie erlitten. Bei einem neuen Behandlungsansatz gegen Prostatakrebs mit Radium-223 in Kombination mit zwei weiteren Wirkstoffen kam es bei an diesem Test beteiligten Patienten zu vermehrten Todesfällen und Knochenbrüchen.
Ein unabhängiges Datenüberwachungsgremium habe empfohlen, eine Phase-III-Studie mit Radium-223-dichlorid in Kombination mit Abirateronacetat und Prednison/Prednisolon bei Prostatakrebs zu entblinden, teilte der Konzern am Donnerstagabend mit. Das bedeutet, es soll offen gelegt werden, welchem Teilnehmer welche Behandlung zugewiesen wurde.
Bayer entblinde die Studie jetzt, um die Ergebnisse sorgfältig zu analysieren. "Unsere oberste Priorität gilt der Sicherheit der Patienten", sagte Mike Devoy, Mitglied im Executive Committee der Pharmaceuticals Division von Bayer laut Mitteilung. In die Studie waren 806 Patienten aufgenommen worden.
Bayer hat die zuständigen Gesundheitsbehörden und Prüfärzte nach eigenen Angaben informiert und bereitet die entsprechenden Informationen für Ärzte vor.
Radium-223-dichlorid ist heute in über 50 Ländern unter dem Namen Xofigo zugelassen. Dies sei nur eine Studie mit Xofigo, sagte der Leiter des Onkologie-Bereichs der Pharmasparte, Robert LaCaze, am Freitag in Berlin. "Wir haben noch klinische Studien laufen in Kombination mit anderen Substanzen." Bayer prüft das Mittel unter anderem zur Behandlung von Brustkrebs oder Blutkrebs.
Zur Umsatzerwartung von Xofigo sagte Pharmachef Dieter Weinand lediglich: "Wir haben unsere Spitzenumsatzerwartung nicht revidiert." Bislang traut Bayer Xofigo einen Spitzenumsatz von mindestens einer Milliarde Euro zu.
Zurück zur Startseite