SEF 2024 VW-Pkw-Chef will branchenübergreifende Kooperation für Elektrowende

ls

7.6.2024 - 10:27

Angesichts der Krise der E-Autoverkäufe hat VW-Pkw-Chef Thomas Schäfer am Swiss Economic Forum (SEF) in Interlaken eine sektorenübergreifende Zusammenarbeit gefordert. (Im Bild der geplante Elektrokleinwagen ID.2all)
Angesichts der Krise der E-Autoverkäufe hat VW-Pkw-Chef Thomas Schäfer am Swiss Economic Forum (SEF) in Interlaken eine sektorenübergreifende Zusammenarbeit gefordert. (Im Bild der geplante Elektrokleinwagen ID.2all)
Keystone

Die E-Auto-Branche in Europa steckt derzeit in einer Krise. «Wir erleben gerade eine Delle», sagte VW-Pkw-Chef Thomas Schäfer am Swiss Economic Forum (SEF) in Interlaken. Um diese zu überwinden, brauche es sektorenübergreifende Zusammenarbeit.

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Damit könne die Autoindustrie in Europa konkurrenzfähig bleiben. «Die Elektrowende geht nur gemeinsam», sagte Schäfer. Die E-Auto-Industrie in Europa leide aktuell unter hohen Strompreisen durch den Ukrainekrieg und eine heterogene Förderkulisse. Alle Player, also die Industrie, Politik und die Gesellschaft, müssten nun zusammenspannen, um die Wende zu erreichen.

Dazu gehöre einerseits die volle Umstellung von Verbrennern und hybriden Modellen auf Elektroantriebe. Es habe sich für VW zwar als richtig erwiesen, mittelfristig noch auf hybride Modelle zu setzen.

Dies könne aber nur eine Übergangslösung sein: «Das ist eine teure Strategie, sie muss auch mal zu Ende gehen», sagte der VW-Pkw-Chef.

Massetaugliche Kleinmodelle wichtig

Um die Umstellung zu meistern, setze VW auch auf kleinere E-Auto-Modelle, deren Bedeutung Schäfer hervorhob. VW plane etwa, noch vor Ende 2025 mit dem «ID.2all» ein Modell für rund 25'000 Euro auf den Markt zu bringen. Danach sollen noch günstigere Modelle folgen. Eine ähnliche Strategie fährt auch Tesla.

«Wir müssen in tiefere Preissegmente vordringen», betonte Schäfer. Nur so könne VW die breite Masse erreichen. Damit der Konzern an den günstigen Modellen auch etwas verdiene, müssten diese Fahrzeuge aber in hohen Mengen produziert werden.

Über die notwendigen Kapazitäten verfüge VW, erklärte Schäfer, der auf die konzerneigenen Batteriezellen-Fabriken in Europa und Kanada verwies.

Dass E-Autos nicht mit Verzicht einhergingen, sondern sicher seien und lange Strecken zurücklegen können, sei derweil in den Köpfen der Menschen angekommen: «Da haben wir unsere Hausaufgaben gemacht.»

Infrastrukturausbau nötig

Damit die Kundschaft aber auf «Elektro» umsteige, brauche es aber auch mehr Stabilität in der Stromversorgung und eine bessere Infrastruktur, betonte der VW-Manager. Alles in allem sei man hier aber «auf der richtigen Spur».

Schäfer forderte aber auch den Einsatz aller – der Unternehmen und der Politik – um den Werkplatz Europa konkurrenzfähig zu erhalten. VW jedenfalls werde dem alten Kontinent treu bleiben, betonte er.

«Wir müssen weiterhin hier bleiben und eigene Batteriezellen herstellen. Wir können nicht kurz auf Pause drücken, sondern müssen Innovationen vorantreiben und Technologieführer bleiben», sagte Schäfer.