Ekel-Spot Warum Burger King mit einem vergammelten Whopper wirbt

tsha

24.2.2020

Sah schon mal besser aus: ein Whopper nach mehreren Tagen an der frischen Luft.
Sah schon mal besser aus: ein Whopper nach mehreren Tagen an der frischen Luft.
Bild: Burger King/Screenshot

En Guete! Burger King hat einen Whopper vor laufenden Kameras vergammeln lassen und das Ergebnis sogar noch in einen Werbespot gepackt. Was hat sich der Fast-Food-Verkäufer da nur gedacht?

Erinnern Sie sich noch an den Burger von McDonald's, der einfach nicht vergammeln wollte?

Immer wieder tauchten in den letzten Jahren Bilder im Internet auf, die teils uralte Exemplare von Hamburgern, Cheeseburgern oder Chicken-Nuggets zeigten, die kaum anders aussahen als an dem Tag, an dem sie gekauft wurden.

So präsentiert etwa ein Hotel in Island per Webcam ein Happy Meal – angeblich das letzte, das je in dem Land verkauft wurde, bevor McDonald's dort im Jahr 2009 die letzte Filiale schloss. Und tatsächlich sieht die Burger-Fritten-Kombi noch relativ appetitlich aus.

Konkurrent Burger King hat die Idee des angeblich vergammelresistenten Burgers nun in einer neuen Kampagne aufgegriffen. In einem 45-sekündigen Werbespot zeigt der Fast-Food-Riese zunächst, wie ein Whopper aus seinen Einzelteilen zusammenmontiert wird. Dann geht es ans Eingemachte: Zum Song «What a Difference A Day Makes» verfolgt die Kamera in extremem Zeitraffer, wie der Burger langsam vergammelt. Das Ergebnis nach 34 Tagen Burger-Langzeitbeobachtung: ein ziemlich unappetitliches Stück amerikanischer Essenskultur.

Die Botschaft hinter dem Spot ist klar: «The beauty of no artificial preservatives», so der geniale Slogan von Burger King – so schön vergammelt darf ein Burger aussehen, wenn er ohne künstliche Konservierungsstoffe hergestellt wurde.

«Wir glauben, dass echtes Essen besser schmeckt», lässt sich Fernando Machado von der Burger-King-Konzernmutter Restaurant Brands International dann auch zitieren. «Deshalb arbeiten wir hart daran, unsere Lebensmittel ohne Konservierungsstoffe, Farbstoffe und Geschmacksstoffe aus künstlichen Quellen herzustellen.»

Gesundes Essen im Trend

Schon heute verwende Burger King in grossen Teilen Europas keine künstlichen Konservierungsstoffe, berichtet CNN

Ein Test in den USA, so Christopher Finazzo von Burger King, habe ergeben, dass Kunden nicht schmecken würden, ob sich in einem Whopper künstliche Konservierungsstoffe befänden oder nicht. Mit dem Verzicht auf Zusatzstoffe liegt Burger King im Trend. Laut einer YouGov-Studie aus dem vergangenen Jahr ist rund der Hälfte aller Millennials gutes und gesundes Essen wichtig.

Dass manche Produkte von Burger-King-Konkurrent McDonald's offenbar so haltbar sind wie Knäckebrot, hat übrigens wahrscheinlich nichts mit möglichen Zusatzstoffen zu tun. Eine mögliche Erklärung für das Phänomen, das nicht weniger ekelerregend ist als der Schimmel-Whopper, lautet: In einer trockenen Umgebung gammelt auch ein Hamburger schlichtweg nicht – er vertrocknet nur. Und weil in vielen Fast-Food-Produkten sehr viel Salz enthalten ist, haben es feuchtigkeitsliebende Schimmelpilze umso schwerer.

So oder so: Ungesund sind Burger allemal. Und erst kürzlich zeigte eine Studie auf, dass Fast Food sogar die Appetitkontrolle ausser Gefecht setzen kann. Ein Apfel wiederum kann das nicht. Und das sind doch einmal gute Nachrichten.

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