Auf Strasse und Schiene sind im vergangenen Jahr knapp vier Prozent weniger Güter durch die Alpen transportiert worden. Hauptgrund war gemäss dem Bundesamt für Verkehr (BAV) der 50-tägige Unterbruch der Rheintallinie bei Rastatt in Deutschland.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 38,8 Millionen Tonnen im alpenquerenden Güterverkehr transportiert. Gegenüber dem Vorjahr, als das Gesamtaufkommen erstmals mehr als 40 Millionen Tonnen betrug, entspricht dies einem Rückgang um 3,9 Prozent, wie das BAV weiter schreibt.
Der Unterbruch auf dem deutschen Schienennetz hat entgegen der Befürchtungen keine Lastwagenlawine ausgelöst, wie aus der Statistik weiter hervorgeht. Die Fahrten schwerer Güterfahrzeuge seien vielmehr um weitere 2,1 Prozent auf 954'000 zurückgegangen.
Damit sei der Wert 2017 rund ein Drittel unter dem von 2001 gelegen, als mit der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) und der schrittweisen Erhöhung der Gewichtslimite auf 40 Tonnen neue Rahmenbedingungen geschaffen worden seien.
Der alpenquerende Güterverkehr auf der Strasse sei somit trotz tendenziell wachsendem Gesamtverkehr weiter zurückgegangen. Der gesetzliche Zielwert für das laufende Jahr liegt bei 650'000 Lastwagenfahrten und scheint damit vorerst unerreichbar.
Im Auftrag der Verkehrskommission des Nationalrats ist das BAV daran, eine Strategie zur mittelfristigen Umsetzung dieses Verlagerungsziels zu erstellen. Der Bericht soll bis Ende Jahr vorliegen.
Bahn hat Marktanteile verloren
Aber auch der Marktanteil der Bahn im alpenquerenden Güterverkehr sei im Vorjahresvergleich von 71 auf 70 Prozent gesunken. Insgesamt sei die auf der Schiene transportierte Gütermenge um 5,3 Prozent auf 27,2 Millionen Tonnen zurückgegangen.
Der Wagenladungsverkehr, der besonders unter den Infrastrukturproblemen gelitten habe, habe im Vergleich zum Vorjahr ein Fünftel des Güteraufkommens verloren.
Der kombinierte Verkehr habe dagegen zulegen können. So sei der Transport von Containern und Sattelaufliegern um 1,5 Prozent und die Rollende Landstrasse um 2,1 Prozent höher ausgefallen als im Vorjahr. Damit sei im vergangenen Jahr erstmals mehr als die Hälfte des Transportaufkommens auf Strasse und Schiene im kombinierten Verkehr durch die Schweizer Alpen transportiert worden.
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