Verkehr Weniger Lastwagen queren die Alpen

SDA/uri

12.9.2019 - 13:00

Der Güterverkehr durch die Schweizer Alpen hat im ersten Halbjahr 2019 abgenommen – auf der Strasse ebenso wie auf der Schiene. (Archivbild)
Der Güterverkehr durch die Schweizer Alpen hat im ersten Halbjahr 2019 abgenommen – auf der Strasse ebenso wie auf der Schiene. (Archivbild)
Source: Keystone

Im ersten Halbjahr 2019 sind 2,5 Prozent weniger Lastwagen durch die Schweizer Alpen gefahren. Auf den Schienen sank das Aufkommen um 3,3 Prozent. Die Bahn konnte ihren Marktanteil von rund 71 Prozent insgesamt aber halten.

Auf der Schiene wurden im Vergleich zum ersten Semester des Vorjahrs 3,7 Prozent weniger Ware transportiert. Damit konnte sich das zwischen 2013 und 2018 beobachtete Wachstum auf der Schiene nicht fortsetzen, wie aus dem am Donnerstag vom Bundesamt für Verkehr (BAV) veröffentlichten Bericht hervorgeht.

Beim Alpentransit auf der Strasse waren die Rückgänge nicht einheitlich: Im San Bernardino wurde ein Minus von 7,7 Prozent verzeichnet, im Gotthard – mit einem Anteil von 57,6 Prozent der meistgenutzte Übergang – eine Verringerung um 3 Prozent. Im Grossen St. Bernhard wurden dagegen 1,6 Prozent mehr Brummis gezählt und im Simplon sogar ein Plus von 8,5 Prozent.

Ein Viertel hat drei Stunden Verspätung

Die vereinzelten Zunahmen im Strassenverkehr korrelieren ungefähr mit Rückgängen beim Schienenverkehr. Der Simplon zeigt mit einem Minus von 9,4 Prozent auch hier die grösste Veränderung. Hauptgrund für die Rückgänge insgesamt sind neben der schlechten Konjunktur die zahlreichen Baustellen. Viele Massnahmen zur Erstellung des 4-Meter-Korridors werden gemäss BAV bei laufendem, eingleisigen Betrieb vorgenommen.



Das wiederum führt zu Verzögerungen: Nur 42,8 Prozent der Züge verkehrten pünktlich. Über ein Viertel (28,6 Prozent) verzeichneten Verspätungen von über drei Stunden. Aber auch eingeschränkte Ressourcenverfügbarkeit bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen sind gemäss BAV für die mangelhafte Qualität verantwortlich: Lokführer und Rollmaterial (Lokomotiven) werden dringend benötigt.

Der Bundesrat will Gegensteuer geben: Im Herbst wird er den Verlagerungsbericht 2019 verabschieden, in dem das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK Massnahmen vorstellt, welche die Schiene weiter stärken. Geplant sind unter anderem Preissenkungen.

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