Mehr als ein anderer StilWie Christine Lagarde die EZB öffnet
dpa/toko
8.2.2020
Geldpolitisch hat die neue EZB-Präsidentin erst einmal wenig Spielraum. Die Zinsen bleiben vorerst auf Rekordtief. Die erste Frau an der Spitze der Notenbank setzt andere Akzente.
«Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun» — Christine Lagarde zitiert zum Abschluss ihrer Rede beim Neujahrsempfang im Frankfurter Römer den wohl berühmtesten Sohn der Stadt: Johann Wolfgang von Goethe. Und die Französin, die seit dem 1. November die Europäische Zentralbank (EZB) führt, tut es auf Deutsch. Noch gebrochen, aber sie tut es. Standing Ovations, minutenlanger Applaus. Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) bejubelt die «frankfurterischste EZB-Präsidentin seit langem».
Lagarde will besser erklären, was die EZB tut und warum die Zentralbank es tut. Die Währungshüter sollen sich nicht hinter der gläsernen Fassade des EZB-Turmes im Osten Frankfurts verschanzen, sondern präsent sein. «Wir werden versuchen, eine Sprache zu sprechen, die jeder versteht. Und wir werden zuhören und ein offenes Ohr für die Sorgen und Bedenken der Bürgerinnen und Bürger haben», verspricht Lagarde.
Risse im EZB-Rat
Gerade in Deutschland hatte ihr Vorgänger Mario Draghi einen schweren Stand. Null- und Negativzinsen machen nicht nur Sparern das Leben schwer, sondern insbesondere Banken und Sparkassen — Europas Finanzsektor ist mehr als zehn Jahre nach der Finanzkrise nach wie vor schwach. Dass der Italiener in seiner achtjährigen Amtszeit mit unkonventionellen Entscheidungen massgeblich zur Rettung des Euro beitrug, wird von Kritikern des EZB-Kurses gerne übersehen.
Lagarde weiss auch um die Risse, die es im EZB-Rat, dem obersten Entscheidungsgremium der Zentralbank, zu kitten gilt. Gegen den Widerstand etlicher nationaler Notenbankchefs setzte Draghi kurz vor Ende seiner achtjährigen Amtszeit eine Verschärfung der seit Jahren ultralockeren Geldpolitik durch. Kurz darauf erklärte die ehemalige Bundesbank-Vizepräsidentin Sabine Lautenschläger ihren Rücktritt aus dem EZB-Direktorium. Dem Vernehmen nach war die Juristin zermürbt vom «System Draghi», in dem der Präsident Entscheidungen durchgesetzt und nicht den Konsens gesucht habe.
Lagarde setzt andere Signale: Knapp zwei Wochen nach ihrem Amtsantritt trifft sie sich mit dem EZB-Rat im Schlosshotel Kronberg. Ein Foto zeigt die Notenbanker ungewohnt hemdsärmelig: etliche Sakkos hängen über den Stühlen, keiner der Anwesenden trägt eine Krawatte. Die frühere Synchronschwimmerin versteht sich als Vermittlerin zwischen den Befürwortern einer lockeren Geldpolitik («Tauben») und denen, die die Zügel gerne wieder anziehen würden («Falken»). «Ich bin weder Taube noch Falke. Meine Absicht ist es, eine Eule zu sein», sagt Lagarde. Schliesslich gälten Eulen als weise Tiere.
So trägt sie eine Brosche in Form einer goldenen Eule am Revers ihres schwarzen Anzugs, als sie im Januar vor die Presse tritt. «Wir werden jeden Stein umdrehen», bekräftigt Lagarde, die von sich selber sagt, sie sei «keine supertolle Ökonomin». Sie verordnet der EZB die erste grundlegende Überprüfung der Strategie seit 2003 — vom Blick auf die Inflation über den gesamten geldpolitischen Instrumentenkasten bis hin zur Kommunikation.
Offene Kritik als neuer Stil
Das gestörte Verhältnis vieler Deutscher zur EZB sei auch eine Folge der Distanz der Institution zu den Bürgern, analysiert die ehemalige Wirtschaftsweise Isabel Schnabel, die seit Januar im EZB-Direktorium sitzt. «Bislang reden wir ja hauptsächlich mit den Experten an den Finanzmärkten», sagt Schnabel der «Süddeutsche Zeitung». In der Kommunikation müsse «die EZB besser werden».
Offene Kritik — auch das ein neuer Stil. Und dazu das Eingeständnis, nicht auf alles sofort die passende Antwort zu haben. «Wenn ich etwas nicht weiss, dann werde ich Ihnen sagen, dass ich es nicht weiss», gibt Lagarde der versammelten Finanzpresse mit auf den Weg.
Anders als ihre drei Vorgänger an der EZB-Spitze war die frühere französische Wirtschafts- und Finanzministerin nie Chefin einer nationalen Notenbank. Ob und wie sehr Lagarde den Kurs der EZB tatsächlich verändern kann oder will, wird sich zeigen. «Geldpolitisch wird sie sich noch beweisen müssen. Bislang wissen wir nicht, wofür Lagarde da steht», sagt der Chefvolkswirt der ING Deutschland, Carsten Brzeski.
Dass sie sich in Szene setzen kann, beweist die neue EZB-Präsidentin bei öffentlichen Auftritten. Beim Neujahrsempfang der Stadt Frankfurt erzählt Lagarde dem amüsierten Auditorium von einem Telefonat, nachdem ihr der Spitzenjob angetragen worden war. Zunächst habe sie ihren Mann aufklären müssen, dass die EZB nicht in Brüssel ihren Sitz habe, sondern in Frankfurt: «Pause in der Leitung. Dann: Sag ja!» Warum er so rasch zugestimmt habe? «1. Sehr gute Flugverbindungen zwischen Frankfurt und Marseille, 2. Sie haben eine sehr gute Fussballmannschaft, 3. Es ist eine sehr nette Stadt.» Lagardes Fazit: «Also: Hier bin ich. Und ich bin sehr froh, dass ich seinem Rat gefolgt bin!»
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
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Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
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Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
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Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
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Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
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Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
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Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
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Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
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Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
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Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
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Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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