Welthandel WTO: 100 Länder fordern bessere Bedingungen für Frauen im Handel

SDA

12.12.2017 - 22:47

An der von Männern dominierten WTO-Konferenz in Buenos Aires wurde eine Deklaration verabschiedet, die die Teilnahme der Frauen am Handel erleichtern soll. Im Bild WTO-Generaldirektor Roberto Azevedo.
An der von Männern dominierten WTO-Konferenz in Buenos Aires wurde eine Deklaration verabschiedet, die die Teilnahme der Frauen am Handel erleichtern soll. Im Bild WTO-Generaldirektor Roberto Azevedo.
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Für Frauen soll es einfacher werden, am internationalen Handel teilzunehmen. Insgesamt 119 Länder, darunter die Schweiz, haben am Dienstag am Rande des WTO-Gipfels in Buenos Aires, eine entsprechende Deklaration verabschiedet.

Bei der künftigen Ausarbeitung der Handels- und Entwicklungspolitik soll die Gleichheit zwischen den Geschlechtern mehr Gewicht erhalten, wie aus der Deklaration hervorgeht. Die 119 beteiligten Länder der Welthandelsorganisation (WTO) verpflichten sich zum Austausch über ihre Politikmassnahmen.

Sie wollen dem weiblichen Unternehmertum und Handel zu einem besseren Zugang zur Finanzierung sowie Wirtschaftsorganisationen verhelfen. Zudem sollen die Hindernisse für die Teilnahme der Frauen am Handel untersucht werden.

Zwar handelt es sich bei der Deklaration nicht um eine offizielle WTO-Verabschiedung, dennoch hoffen die Unterzeichnenden, dass sie bei der WTO einfliesst.

Hinter der Initiative steht Kanada sowie die Gruppe "Internationale Gleichheitschampions", der unter anderem der WTO-Direktor Roberto Azevedo angehört.

Frauen haben Wertschöpfungspotenzial

Gemäss der Deklaration soll ausserdem die Auswirkungen der vor zehn Jahren lancierten WTO-Initiative Aid for Trade auf die Geschlechtergleichstellung untersucht werden. Aid for Trade unterstützt Entwicklungs- und Schwellenländer bei der Integration in den Welthandel.

International werden 40 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen von Frauen geführt, in Entwicklungsländern ist es die Hälfte. Wenn die Gleichstellung der Frauen erreicht würde, könnte das die globale Wertschöpfung laut dem Beratungsunternehmen McKinsey bis 2025 um 12 Milliarden Dollar erhöhen.

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