Gross wie der Kanton Zürich 315 Milliarden Tonnen schwerer Eisberg bricht in der Antarktis ab

dpa/uri

1.10.2019

Der Erdbeobachtungssatellit der Europäischen Weltraumorganisation ESA machte Aufnahmen von der Ablösung von Eisberg D28.
Der Erdbeobachtungssatellit der Europäischen Weltraumorganisation ESA machte Aufnahmen von der Ablösung von Eisberg D28.
Bild: Copernicus Data/Sentinel-1/@Steflhermitte

Mit dem Eisberg D28 löst sich ein Gigant vom Amery-Schelfeis in der Antarktis. Mit der Erderwärmung hat das Kalben offenbar aber nichts zu tun.

Am Südpol ist ein riesiger Eisberg mit einer Fläche von 1636 Quadratkilometern abgebrochen. Das ist nur etwas weniger als die Fläche des Kantons Zürich und mehr als fünfmal so gross wie Malta. Der rund 210 Meter dicke und 315 Milliarden Tonnen schwere Berg löste sich von der sogenannten Amery-Eisplatte – mit rund 62'000 Quadratkilometern, die drittgrösste Schelfeis-Fläche der Antarktis.

Der Eisberg mit dem offiziellen Namen D28 – gelegen zwischen zwei australischen Forschungsstationen namens Davis und Mawson – löste sich laut der australischen Antarktis-Agentur AAD am vergangenen Mittwoch von der restlichen Eisfläche. Sein «Kalben» war bereits seit der Jahrtausendwende erwartet worden. Mit «Kalben» meint man, wenn grössere Eisflächen ins Meer wegbrechen.



Die Professorin Amanda Fricker von der US-amerikanischen Scripps Institution of Oceanography sagte: «Wir glauben nicht, dass dieses Ereignis mit dem Klimawandel zusammenhängt. Das ist Teil des normalen Zyklus im Schelfeis, wo wir alle 60 bis 70 Jahre grosse Kalb-Ereignisse sehen.» Zuletzt gab es am Amery-Schelfeis eine vergleichbare Ablösung in den Jahren 1963/64.

D28 ist laut der «BBC» längst nicht der grösste Eisberg in der Region. Der bereits 2017 vom Larsen-Schelfeis abgebrochene Eisberg A68 sei in etwa dreimal so gross. D28 werde nun weiter beobachtet, da er eine Gefahr für die Schifffahrt darstelle.

Riss am Eisberg im Amery-Schelfeis. (Undatierte Aufnahme)
Riss am Eisberg im Amery-Schelfeis. (Undatierte Aufnahme)
Bild: Richard Coleman/AAP/dpa
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