«Gewalttätiger Ort» Das gefrässigste Monster im All verschlingt täglich eine Sonne

tafi/dpa

19.2.2024 - 20:32

Lange haben Astronomen  das hellste Objekt des Universums übersehen, dabei wurde der Quasar J0529-4351 eigentlich schon vor mehr als 40 Jahren entdeckt.
Lange haben Astronomen  das hellste Objekt des Universums übersehen, dabei wurde der Quasar J0529-4351 eigentlich schon vor mehr als 40 Jahren entdeckt.
Bild: EPA

Astronomen haben womöglich das hellste Objekt am Himmel entdeckt. Der gewalttätigste Ort im Universum ist ein Quasar mit einem Mordshunger.

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  • Forschende haben ein Himmelsobjekt identifiziert, das 500 Billionen mal heller als unsere Sonne ist.
  • Es handelt sich dabei um einen Quasar: einen aktiven Kern einer Galaxie, der als supermassives Schwarzes Loch permanent Materie ansaugt.
  • Der jetzt entdeckte Quasar ist laut Astronomen «der gewalttätigste Ort im Universum» und verschlingt täglich das Äquivalent einer Erdensonne.

«Wir haben das nach heutigem Kenntnisstand am schnellsten wachsende Schwarze Loch des Universums entdeckt», sagt der Astronom Christian Wolf von der Australian National University (ANU). Er gehört zu einem Team von Astronomen, die das bislang hellste Objekt des Universums gefunden haben.

Der sogenannte Quasar mit einem schwarzen Loch in seinem Zentrum wächst so schnell, dass er täglich das Äquivalent einer Sonne verschluckt. Quasare sind die extrem aktiven und mit einer extremen Leuchtkraft ausgestatteten Kerne von Galaxien. Das fragliche Exemplar scheint 500 Billionen mal heller als unsere Sonne, wie das Team unter Wolfs Führung am Montag im Fachjournal «Nature Astronomy» berichtete.

Kosmischer Wirbelsturm

Der Quasar erscheint auf Bildern lediglich als Punkt. Wissenschaftler stellen sich jedoch einen besonderen Ort vor. Die rotierende Scheibe um das schwarze Loch des Quasars – bestehend aus leuchtend-wirbelndem Gas und anderer Materie von verschlungenen Sternen – gleicht einem kosmischen Wirbelsturm. «Dieser Quasar ist der gewalttätigste Ort im Universum, den wir kennen», erklärte Wolf.

Entdeckt wurde das auf den Namen J0529-4351 getaufte Objekt bereits 1980 von der Europäischen Südsternwarte. Doch wurde lange angenommen, es handele sich um einen Stern. Den Durchbruch brachten nun Teleskope in Australien und der chilenischen Atacama-Wüste.

Jedes Jahr 370 Sonnen als «Nahrung»

«Das Spannende an diesem Quasar ist, dass er sich vor unseren Augen verbarg und zuvor als Stern eingestuft wurde», teilte Priyamvada Natarajan von der Yale University mit, die an der Studie nicht beteiligt war.

Die späteren Beobachtungen und Computermodellierungen haben zu der Einschätzung geführt, dass der Quasar jährlich das Äquivalent von 370 Sonnen schluckt – und damit etwa eine pro Tag. Weitere Analysen weisen nach Angaben des Forscherteams darauf hin, dass die Masse des Schwarzen Lochs 17 bis 19 Milliarden mal der unserer Sonne entspricht.

Doch um die Wachstumsrate zu bestimmen, sind weitere Beobachtungen notwendig. Der Quasar befindet sich zwölf Milliarden Lichtjahre entfernt und existiert bereits seit den frühen Tagen des Universums.

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