Planet entdeckt«Barnard's Star b» – unser kalter neuer Nachbar
sda
14.11.2018
Ein internationales Astronomenteam mit Beteiligung der Universitäten Bern und Genf hat nur sechs Lichtjahre von der Erde entfernt einen Gesteinsplaneten entdeckt – eine sogenannte Supererde.
Mehr als dreimal so gross wie die Erde ist der bis dato unbekannte Himmelskörper, den Astronomen nur sechs Lichtjahre entfernt von der Erde ausmachten: Der neu entdeckte Planet umkreist innerhalb von 233 Tagen sein Zentralgestirn «Barnard's Star», einen roten Zwergstern, wie die Europäische Südsternwarte ESO am Mittwoch mitteilte. Dieser relativ kühle Stern gehört zu den nächsten Nachbarn unseres Sonnensystems.
Die Chance, dort Spuren von Leben zu finden, dürften äusserst gering sein: Obwohl «Barnard's Star b», so der Name der Supererde, seinen Stern viel enger umkreist als die Erde die Sonne, herrschen dort rund minus 170 Grad Celsius, wie die ESO schreibt. Der Zwergstern liefert seinem Planeten nur zwei Prozent der Energie, welche die Erde von der Sonne erhält.
Schwierige Suche
Nach dem Dreifachsternsystem von Alpha Centauri ist der nach dem US-Astronomen E. E. Barnard benannte Stern der nächste Nachbar unserer Sonne. Bisherige Suchen nach Planeten bei «Barnard's Star» waren ohne Ergebnisse geblieben. Erschwert wurde die Suche auch durch die Tatsache, dass der Zwergstern sich recht schnell bewegt. Der Durchbruch, von dem die Astronomen nun im Fachblatt «Nature» berichten, war dank der Kombination von Daten verschiedener hochpräziser Messinstrumente möglich.
«Nach sorgfältiger Analyse sind wir zu 99 Prozent sicher, dass der Planet da ist», sagte Studienleiter Ignasi Ribas vom vom spanischen Institut d'Estudis Espacials de Catalunya und dem Institute of Space Sciences/CSIC. Weitere Beobachtungen sollen helfen auszuschliessen, dass natürliche Variationen der Helligkeit des Sterns die Anwesenheit eines Planeten nur vortäuschen.
Doppler-Effekt verrät Planeten
Nachgewiesen hat das Team den Planeten mithilfe der sogenannten Radialgeschwindigkeitsmethode: Die Schwerkraft eines Planeten zieht an dem Stern, den er umkreist, und bringt ihn ein wenig zum «Wackeln». Wenn sich der Stern dadurch von der Erde gesehen wegbewegt, verschiebt sich Lichtspektrum aufgrund des Doppler-Effekts ein wenig ins langwelligere, rote Licht. Wenn er näher kommt rückt sein Spektrum mehr ins kurzwellige blaue Licht. An dem Forschungsprojekt unter Leitung von Ribas und Forschenden der Queen Mary University of London waren auch Astronomen der Universität Bern und des Astronomischen Observatorium der Universität Genf in Versoix beteiligt.
60 Jahre Nasa: Meilensteine der US-Raumfahrtbehörde
60 Jahre Nasa: Meilensteine der US-Raumfahrtbehörde
Die «National Aeronautics and Space Administration» wurde 1958 als zivile US-Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft gegründet. Die NASA fungiert mit rund 17'000 Beschäftigten auch als wichtige geo- und klimawissenschaftliche Forschungsstation, doch ins kollektive Gedächtnis der Menschheit ist sie durch ihre Gehversuche im Weltall gerückt. Wir zeigen in dieser Galerie Schlüsselmomente der US-Raumfahrtbehörde.
Bild: Gemeinfrei/NASA
Ein erklärtes Fernziel der NASA mit Hauptsitz in Washington D.C. ist ein bemannter Flug zum Mars, möglicherweise mit dem in Entwicklung befindlichen Raumschiff Orion. Ob möglicherweise private Investoren der staatlichen Institution zuvorkommen, ist derzeit ungewiss. Diese Grafik spielt in jedem Falle noch Zukunftsmusik.
Bild: Gemeinfrei/NASA
Im Rahmen des New-Frontiers-Programms erforscht die NASA unser Sonnensystems mit Raumsonden. Die «New Horizons» hob im Januar 2006 ab, um den Pluto und seinen Mond Charon sowie den Kuipoergürtel zu erkunden. Im Januar 2019 sollte die Sonde den transneptunischen Himmelskörper 2014 MU69 erreichen.
Bild: Gemeinfrei/NASA
Ein «Selfie» des Marsrovers Curiosity am Aeolis Mons auf dem erdnächsten Planeten vom August 2015. Drei Jahre zuvor war die Sonde auf dem Mars gelandet. Seitdem hat die Curiosity gut 12 Kilometer zurückgelegt und gestochen scharfe Bilder von der leblosen Oberfläche des Roten Planeten geliefert.
Bild: Gemeinfrei/NASA
Die solargetriebene Sonde Juno wurde im August 2011 gestartet und schwenkte im Juli 2016 in eine Umlaufbahn um den Jupiter ein. Sie erforscht den Gasplaneten aus einer polaren Umlaufbahn.
Bild: Keystone
Was mit Sonden (noch) nicht erreichbar ist, wird für uns durch das Hubble-Weltraumteleskop sichtbar wie hier das Paar der etwa 70 Millionen Lichtjahre entfernten Antennen-Galaxien im Sternbild Rabe. Der um die Erde kreisende Satellit ist für das blosse Auge sichtbar, allerdings nicht von der Schweiz aus, da er nicht über den Horizont steigt
Bild: Gemeinfrei/NASA
Im Jahr 2021 könnte das in Entwicklung befindliche James-Webb-Weltraumteleskop die Nachfolge von Hubble antreten. Das wesentlich leistungsstärkere Teleskop ist ein Gemeinschaftsprojekt der NASA, der ESA und der kanadischen Weltraumagentur CSA.
Bild: Gemeinfrei/NASA
Die NASA liefert auch Daten über umweltrelevante Vorgänge auf der Erde und misst zum Beispiel die Grösse des Ozonlochs über der Antarktis ...
Bild: Gemeinfrei/NASA
... oder die weltweite Lichtverschmutzung.
Bild: Gemeinfrei/NASA
Gemeinsam mit anderen Raumfahrtbehörden begann die NASA 1998 mit dem Bau an der Internationalen Raumstation (ISS). Seit November 2000 ist die ISS dauerhaft von Astronauten bewohnt. Die in einer Höhe zwischen 370 bis 460 Kilometern um die Erde kreisende Station wird laufend erweitert und verbessert.
Bild: Gemeinfrei/NASA
Durch tödliche Unfälle erlebte die NASA im Laufe ihrer Geschichte auch schwere Rückschläge. So kam die gesamte siebenköpfige Besatzung der Raumfähre Columbia ums Leben ...
Bild: Keystone
... als das Space Shuttle am 1. Februar 2003 nach einer zweiwöchigen Mission beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auseinanderbrach.
Bild: Keystone
Tief ins Gedächtnis der Menschheit brannte sich die Mission «Apollo 11» der NASA ein. Am 16. Juli 1969 startete die Raumkapsel an der Spitze der Trägerrakete Saturn V von Cape Canaveral in Florida ...
Bild: Gemeinfrei/NASA
... und brachte drei US-amerikanische Astronauten zum Mond. Der erste Mensch auf dem Erdtrabanten war am 21. Juli Neil Armstrong, der hier seinen Kollegen Buzz Aldrin fotografiert.
Bild: Gemeinfrei/NASA
Der erste Mensch, den die NASA in den Weltraum bringen konnte, war Alan Shepard. Nach einem 15-minütigen suborbitalen Flug erreichte er am 5. Mai 1961 wohlbehalten die Erdoberfläche. Der sowjetrussische Kosmonaut Juri Gagarin war der NASA allerdings mit seiner Erdumrundung am 12. April 1961 als erster Mensch im All zuvorgekommen.
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