Bislang 3000 Tote Besorgniserregender Cholera-Ausbruch im südlichen Afrika

dpa/toko

17.1.2024 - 00:00

Die Epidemie belaste die Gesundheitssysteme der betroffenen Länder und verdeutliche die Schwächen der Hygiene-Infrastruktur, so Unicef.
Die Epidemie belaste die Gesundheitssysteme der betroffenen Länder und verdeutliche die Schwächen der Hygiene-Infrastruktur, so Unicef.
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Das UN-Kinderhilfswerk Unicef warnt vor den langfristigen Folgen einer Choleraepidemie im südlichen Afrika. Bisher gab es rund 3000 Todesfälle. Eine Entwarnung ist nicht in Sicht.

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  • In 13 Ländern im östlichen und südlichen Afrika grassiert derzeit eine andauernden Cholera-Epidemie.
  • Bis Mitte Januar etwa 200'000 Krankheitsfälle und mehr als 3000 Todesfälle gemeldet worden, meldet das UN-Kinderhilfswerk Unicef.
  • Besonders schwierig sei die Lage in Sambia, wo neun der zehn Provinzen von dem Ausbruch der Cholera betroffen seien. Mehr als die Hälfte der Patienten seien Kinder unter 15 Jahren.

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef für das östliche und südliche Afrika hat angesichts der seit Monaten andauernden Cholera-Epidemie in der Region Alarm geschlagen. In den 13 betroffenen Ländern seien bis Mitte Januar etwa 200'000 Krankheitsfälle und mehr als 3000 Todesfälle gemeldet worden. Es handele sich um einen der schlimmsten Ausbrüche seit Jahren, so die regionale Unicef-Direktorin Etleva Kadilli.

Besonders schwierig sei die Lage in Sambia, wo neun der zehn Provinzen von dem Ausbruch der Cholera betroffen seien. Mehr als die Hälfte der Patienten seien Kinder unter 15 Jahren. Gerade erst hat das Land 1,4 Millionen Dosen Schluckimpfstoff gegen die lebensbedrohliche Krankheit erhalten. In Simbabwe gebe es in sämtlichen Provinzen des Landes Fälle, so Unicef.

Die Epidemie belaste die Gesundheitssysteme der betroffenen Länder und verdeutliche die Schwächen der Hygiene-Infrastruktur, so Kadilli. Cholera wird durch ein Bakterium ausgelöst, zur Verbreitung trägt vor allem verunreinigtes Trinkwasser bei. Schwere Regenfälle, ausgelöst durch das Wetterphänomen El Nino, haben in den vergangenen Monaten in mehreren Ländern der Region die Trinkwassersituation verschlechtert.

Die Auswirkungen der Epidemie auf Kinder beträfen aber nicht nur die Gesundheit, sagte Kadilli mit Blick auf die Situation an den Schulen. «Lernverlust ist ein Anlass zu grosser Sorge.» In Sambia beispielsweise bleiben die Schulen nach den Weihnachtsferien noch bis zum 29. Januar geschlossen, um Ansteckungsrisiken zu vermeiden. Der Schutz von Kindern vor Infektionskrankheiten an den Schulen müsse verbessert werden, so Kadilli.

Cholera wird durch das Bakterium Vibrio cholerae ausgelöst, das im Darm ein Gift bildet. Zur Verbreitung trägt vor allem Trinkwasser bei, das mit Fäkalien oder Erbrochenem von Erkrankten verschmutzt ist, sowie verunreinigte Lebensmittel. Viele Infektionen verlaufen symptomlos. Doch in schweren Fällen können der starke Flüssigkeits- und Salzverlust binnen Stunden zu Kreislaufkollaps, Muskelkrämpfen bis hin zu Schock und Tod führen.