Ausstieg aus EU-Programm «Horizon»Bund wird Forschungsgelder kaum los
stsc, sda
27.6.2022 - 11:11
Der Bund hat 2021 413 Millionen Franken weniger für Forschung ausgegeben als 2019. Dies, weil er keine Beiträge an das EU-Programm Horizon entrichten kann. Er versucht nun, diesen Betrag an einzelne Projekte zu verteilen.
27.6.2022 - 11:11
Die Schweiz darf das EU-Forschungsprogramm «Horizon» nicht mehr mitfinanzieren, da sie nicht mehr als «assoziiertes Drittland» gilt. Dies teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mit.
Die für die EU vorgesehenen Gelder sollen stattdessen im Rahmen von Übergangsmassnahmen direkt an die an Schweizer Hochschulen tätigen Forschenden fliessen. Weil die vorgesehenen Summen nicht in einer einzigen Überweisung an die EU ausgezahlt würden, sondern je nach Projektfortschritt, verzögere sich die effektive Auszahlung. Dies allein erkläre schon den Rückgang der Bundesaufwendungen.
Mehr Forschungsgeld im Inland ausbezahlt
Während die ins Ausland bezahlten Forschungsbeiträge zurückgegangen sind, stiegen diejenigen im Inland um acht Prozent auf 1.6 Milliarden Franken. 1.1 Milliarden davon gingen an den Schweizerischen Nationalfonds (+4 Prozent).
Der Bund erhöhte zudem seine Ausgaben für eigene Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten um 8 Prozent auf 231 Millionen Franken. Auch die Beiträge für Forschungsaufträge stiegen um 4 Prozent auf 70 Millionen Franken. Dies hauptsächlich, weil die Schweizer Hochschulen grössere Aufträge für den Bund durchführten, schrieb das BFS.
Schwerpunkt Agrar-Forschung
Die Forschungsaktivitäten des Bundes konzentrieren sich vor allem auf die landwirtschaftliche Forschung, die hauptsächlich von Agroscope durchgeführt wird. Ebenfalls fliessen Gelder in die Forschung zur Landesverteidigung, industrielle Produktion und Technologie, gesellschaftliche Strukturen und Beziehungen und Umwelt.
Der Bestand des Forschungspersonal stieg um 106 Personen, womit 2021 insgesamt 2184 Personen beschäftigt waren (1095 Vollzeitäquivalente). Grund für den Anstieg seien vor allem die gestiegenen Aufwendungen des Bundes für eigene Forschungstätigkeiten, hiess es.
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