Waldökosystem Die Flaumeiche kommt gut mit steigenden Temperaturen zurecht

stsc, sda

6.7.2022 - 09:11

Die Flaumeiche stammt aus dem Mittelmeerraum und ist in Schweizer Wäldern noch vergleichsweise selten. Doch sie könnte in einem wärmeren Klima wichtiger werden.
Die Flaumeiche stammt aus dem Mittelmeerraum und ist in Schweizer Wäldern noch vergleichsweise selten. Doch sie könnte in einem wärmeren Klima wichtiger werden.
Keystone

Hitze und Dürre führen dazu, dass Bäume aufhören zu wachsen und währenddessen kein CO2 mehr binden. Die Flaumeiche hat sich jedoch eine Strategie zugelegt, um den Wachstumsstopp zu kompensieren.

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Das berichten Forschende der ETH Lausanne (EPFL) und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in der Fachzeitschrift «Journal of Ecology». Das Team um die Pflanzenökologin Charlotte Grossiord verglich die Widerstandsfähigkeit von zwei Baumarten, Rotbuche und Flaumeiche, unter verschiedenen Temperatur- und Trockenheitsregimes. Die Versuche führten sie in einem Gewächshaus während zwei Jahren durch.

Die Beobachtungen zeigten, dass die Buche leiden werde, wenn sich das Klima erwärme, sagte Grossiord gemäss einer Mitteilung des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) vom Mittwoch. Anders sei dies bei mediterraneren Arten wie der Flaumeiche: Bereits an Trockenheit angepasste Baumarten könnten einen Vorteil erlangen in einem sich erwärmenden Klima.

Denn wie die Forschenden feststellten, trieb vor allem die Flaumeiche bei höheren Temperaturen früher aus und verlor ihre Blätter etwas später. Dadurch verlängerte sich die Wachstumsphase, womit sie das verringerte Wachstum während Hitze- und Dürreperioden puffern konnte. Somit konnte die Flaumeiche fast gleich viel des Klimagases CO2 schlucken wie unter heutigen Bedingungen. Für die Rotbuche galt dies nicht: Sie wuchs insgesamt weniger gut und nahm weniger CO2 auf.

«Im Moment werden weiterhin Buchen gepflanzt, die charakteristische Baumart der Schweizer Wälder, aber das ist vielleicht nicht die beste Investition in die Zukunft», so Grossiord.

https://doi.org/10.1111/1365-2745.13892