Fichten besonders anfällig«Die Situation spitzt sich zu»: Borkenkäfer-Invasion durch Hitze
dpa / tsch / sda
16.8.2018
Die trockene Hitze lässt Borkenkäfer auch in der Schweiz prächtig gedeihen - und macht Bäume besonders anfällig.
Der gefrässige Borkenkäfer bohrt sich durch die Rinde der Fichte und baut dahinter eine sogenannte Rammelkammer - den zentralen Teil eines Brutsystems. Oft zeugt von dem Eindringling braunes Bohrmehl am Fuss eines Stammes. Seit Wochen findet der Borkenkäfer mit der trockenen Hitze optimale Brutbedingungen. Überall in Europa, auch in der Schweiz. «Die Situation spitzt sich zu»: Die Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL schätzte die Lage schon im Frühjahr «tendenziell eher düster» ein.
Beat Forster, der sich an der WSL mit Beratung und Monitoring von Waldschädlingen befasst, erklärte gegenüber Bluewin: «Wegen dem trockenen und heissen Sommer 2018 gehen wir davon aus, dass der Befall 2018 weiter zunimmt. Von einer Plage würde ich aber noch nicht sprechen, wir sind noch weit entfernt von einer Situation, wie wir sie 2003 hatten.» Die erste Käfergeneration 2018 habe sich Forster zufolge «im normalen Rahmen» entwickelt. Befallen worden sei liegendes Holz, welches noch vom Sturm Burglind im Januar stammte, nun aber samt Käferbrut geräumt worden sein.
«Zur Zeit stehen sehr viele durch Wassermangel geschwächte Bäume in den Wäldern und sind dadurch attraktiv für einen Käferbefall», warnt Forster. «Ob sie auch tatsächlich befallen werden, hängt von der Grösse der vorhandenen Käferpopulation ab. Gegenwärtig erreichen uns vermehrt Meldungen von frischem Befall an solch stehenden Bäumen durch die zweite Käfergeneration, vor allem aus den besonders unter Trockenheit leidenden Regionen im Schweizer Mittelland.» Quantifizieren könne man das Ausmass aktuell aber noch nicht. Neu von dem Risiko betroffen seien vor allem Gebiete, «welche schon 2017 einen deutlichen Anstieg der Käferpopulationen zu verzeichnen hatten».
Bei heissem und trockenen Wetter vermehren sich die Borkenkäfer (Scolytinae) schneller: Statt der üblichen zwei Generationen pro Jahr, beklagen Forstleute schon eine dritte. Über drei Generationen kann ein einziges Weibchen mehr als 100'000 Nachkommen haben. Der Klimawandel verschlimmert die Situation seit Jahren. Im Frühling wird es früher warm, die Sommer dauern länger. Dadurch hat der Käfer viel Zeit, sich zu vermehren. Er entwicklt sich schneller, je wärmer es ist. Ausserdem kommen die Fichten wegen der hohen Temperaturen und dem fehlenden Regen eher in «Trockenstress», und sind somit anfälliger für die Käfer.
Leichtes Spiel bei Fichten
Bei den von Hitze und Trockenheit gestressten Fichten haben die Käfer, die eine Lebensdauer von gut einem Jahr haben und im Boden oder in befallenen Baumstämmen überwintern, leichtes Spiel: Die Bäume sondern nicht mehr genügend Harz ab, um den Angreifer zu verkleben. Und wenn sich die Käfer durch die Rinde bohren, um ihre Eier abzulegen, zerstören sie die Wasser- und Nährstoffleitbahnen der Bäume. Das gilt vor allem für den auf Fichten spezialisierten Buchdrucker (Ips typographus).
Immer mehr geschwächte oder abgestorbene Fichten sind vom Borkenkäfer befallen. In der Schweiz waren 2017 insgesamt 320'000 Kubikmeter Holz betroffen, das sind 100'000 Kubikmeter mehr als im Vorjahr. Deutlichen Befall beklagten diejenigen Regionen, die bereits in den Hitzesommern 2015 und 2016 besonders unter dem Buchdrucker gelitten hatten, der wichtigsten heimischen Borkenkäferart. So gravierend wie in den Jahren nach dem Sturm Lothar im Dezember 1999 ist die Situation aber noch nicht.
Der Buchdrucker befällt vor allem Fichten. Er brütet in der Rinde und hinterlässt also keine Frassgänge im eigentlichen Holz. Schwache oder frisch gebrochene oder vom Sturm geworfene Bäume seien Brutherde für Borkenkäfer, sagte Martin Attenberger vom Innerrhoder Oberforstamt der sda.
Hohes Waldschaden-Risiko
Da in diesem Jahr ein erhöhtes Risiko von Waldschäden durch Borkenkäfer besteht, veröffentlicht das Oberforstamt einmal in der Woche die Zahlen der Borkenkäfer. An 14 Standorten wird von April bis September mit Fallen die Borkenkäfer-Population gezählt. Das milde Frühlingswetter war günstig für die Käfer. "Wir hatten Ende April sogar auf 1200 Meter über Meer die ersten Borkenkäfer im liegenden Sturmholz", sagt Attenberger.
Erstmals dieses Jahr wurden nun nebst der schwarzen Elterngeneration auch braune Buchdrucker gefunden, Käfer also, die aus der ersten Eiablage Ende April/Anfang Mai entstanden sind. Bei anhaltend guter Witterung dürften zunehmend mehr heurige Borkenkäfer zu zählen sein, die sich neue geschwächte Fichten suchen, um sich weiter zu vermehren. Lokale Sommerstürme können zusätzlich für frisches Brutmaterial sorgen.
Eine gesunde Fichte könne anfliegende Borkenkäfer durch Harzfluss abwehren, so Attenberger. Gegen Hunderte von Käfern gleichzeitig könnten sich aber auch gesunde Bäume nicht wehren. Die Larven der Käfer ernähren sich von den saftführenden Schichten des Baumes in der Rinde. Da diese Schicht die Lebensader des Baumes darstellt, führt der Befall meist zu dessen Absterben.
Die Waldeigentümer seien seit Ende Februar aufgerufen, gebrochene oder geworfene Fichten in ihrem Wald aufzurüsten, sagt Attenberger. Befallene Bäume müssen vor dem Ausfliegen der Käfer gefällt und aus dem Wald abgeführt werden. Ist eine Fichte intensiv befallen, dauert es rund zwei Monate, bis der Baum abstirbt.
Eichenholz wird zur Mangelware - Nachschub wächst über 120 Jahre
Nachfrageboom nach Eichenholz und kein Ende in Sicht: Seitdem das Hartholz eine Renaissance erlebt, ist Eiche zur Mangelware geworden.
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Hersteller von Eichenmöbeln und Parkettfussböden leiden unter Versorgungsengpässen und stark steigenden Kosten.
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«Die Lage spitzt sich zu», beschreibt Andreas Ruf, Geschäftsführer der von der Holz- und Möbelindustrie getragenen Initiative «Pro Massivholz», die aktuelle Situation.
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Allein in den vergangenen drei Jahren seien die Preise für die lange Zeit bei vielen Kunden regelrecht verpönte Holzsorte um bis zu 50 Prozent gestiegen.
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Angeheizt werde der Boom auch durch den aktuellen Trend zu rustikalen Hölzern. «Da passt die brave Buche nicht dazu», sagte Ruf.
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Eichenholz aus heimischen Wäldern steht dabei oft ganz oben auf der Wunschliste.
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Doch ausreichend Nachschub ist kaum in Sicht.
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Auch bei Naturschützern steht der eindrucksvolle Laubbaum hoch im Kurs.
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Unter dem lichtdurchlässigen Blätterdach der Eiche bietet sich ein Lebensraum für viele Falter, Käfer, Reptilien und auch ökologisch besonders wertvolle Pflanzen.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
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Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
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Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
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Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
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Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
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Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
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Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
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Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
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Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
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Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
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Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
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Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
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In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
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Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
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Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
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Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
Detailaufnahme vom Füdli des Asiatischen Elefantenbullen «Maxi» im Zürcher. Das Tier feiert irgendwann diese Tage – ganz genau kennt man das Datum nicht – seinen 50. Geburtstag und ist damit ältester «Mitarbeiter» des Zoos.
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Wollgras in der herbstlichen Abendsonne in Vals.
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