Jahre vor der DiagnoseDiese Frau riecht, wenn jemand Parkinson hat
tafi
12.11.2019
Jahre bevor die Ärzte bei ihrem Mann Parkinson diagnostizieren, bemerkt die Schottin Joy Milne, dass sich sein Körpergeruch verändert. Ihre feine Nase soll nun helfen, die Krankheit früher zu erkennen.
Sie beschreibt sich als Wesen zwischen Mensch und Hund: Joy Milne hat eine für menschliche Verhältnisse extrem feine Nase. Ihr ausgeprägter Geruchssinn könnte nun helfen, das Leiden vieler Parkinson-Patienten zu lindern. Denn die mittlerweile 69-jährige Schottin kann die Krankheit riechen, wie das deutsche Nachrichtenmagazin «Spiegel» in seiner aktuellen Ausgabe und online (kostenpflichtig) in einem ausführlichen Porträt schreibt.
Angefangen hat alles vor mehr als 30 Jahren. Damals bat Joy ihren Mann Leslie, er möge etwas häufiger duschen und sich die Zähne putzen. Sein Körpergeruch hatte sich stark verändert. Was beide zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten: Leslie hatte Parkinson. Die Ärzte diagnostizierten die Krankheit erst Jahre später, wie Milne der BBC schon 2017 berichtete.
Die ehemalige Krankenschwester ist, so schreibt es der «Spiegel», eine Art Star der Parkinson-Forschung, ohne selbst zu forschen. Als bei ihrem Mann Leslie 1994, damals war er 45 Jahre alt, die Diagnose Parkinson gestellt wurde, war sie am Boden zerstört. Nicht nur wegen der Krankheit, sondern weil sie schon zwölf Jahre zuvor davon ahnte. Damals hatte sich sein Geruch verändert, sagte Joy Milne der BBC. Er roch zunächst dezent, dann immer stärker nach Moschus. «Ich wies ihn immer wieder darauf hin, und er wurde ziemlich wütend deswegen», erinnert sie sich.
Krankheit erschnüffelt
Dass die Veränderung des Geruchs und die Krankheit zusammenhingen, bemerkte sie erst viele Jahre später: Beim Besuch einer Selbsthilfegruppe stellte sie fest, dass die Betroffenen ebenfalls den gleichen, unverwechselbaren Geruch ausströmten. Milne fragte den Gruppenleiter Dr. Thilo Kunath, warum Menschen mit Parkinson anders riechen. Der Wissenschaftler von der Universität Edinburgh antwortete ihr, dass Parkinson-Kranke oft ihren Geruchssinn verlieren. Doch «sie stellte klar, dass sie nach dem einzigartigen Körpergeruch fragte, was mich völlig überraschte», erinnerte sich Kunath in der britischen Tageszeitung «The Telegraph».
Erst einige Monate später wurde Dr. Kunath die Tragweite von Joy Milnes Frage bewusst. Sie hatte offenbar einen extrem gut entwickelten Geruchssinn «Ich habe sie aufgespürt und wir haben einen Test gemacht, bei dem sie an zwölf T-Shirts roch – sechs davon wurden von Parkinson-Kranken getragen und sechs von gesunden Menschen», erklärt er. Doch Joy Milne roch bei sieben der T-Shirts die Parkinson-Krankheit: Acht Monate später wurde sie auch bei der siebten Person diagnostiziert.
Nase macht Hoffnung
Milnes Nase sollte sich als Glücksfall für die Forschung herausstellen. An der University of Manchester hat sie mit Chemikern unter Laborbedingungen die für den charakteristischen Geruch zuständigen Moleküle identifiziert: In einer in der Fachzeitschrift der American Chemical Society veröffentlichten Studie wiesen die Forschenden mithilfe von Milne eine eigenen molekulare Geruchssignatur von Parkinson-Patienten nach.
Die Ergebnisse der Arbeit könnte zukünftigen Patienten helfen. Zurzeit arbeiten die Wissenschaftler an einem Schnelltest zur Früherkennung. Das Projekt heisst «NoseTo-Diagnose»: Ärzte wollen mit einer Talgprobe in einer elektronischen Nase eine Duftanalyse vornehmen und Parkinson damit früher als bisher möglich erkennen. Je früher das geschieht, umso besser lassen sich die Symptome behandeln. Die grösste Enttäuschung für Joy Milne, so verriet sie dem «Spiegel», ist, dass die Krankheit immer noch nicht geheilt werden kann.
Vielleicht gehen ihr die Verwandten deshalb auch aus dem Weg: Joys Mann Leslie starb 2015 nach einem 20-jährigen Kampf mit der Krankheit. Ihre Freunde und Familie – darunter drei Söhne in ihren 30ern – wollen sich auf keinen Fall von ihr beschnuppern lassen. «Sie machen quasi einen Bogen um mich», verriet Joy Milne dem «Telegraph». Die Hoffnung aufgeben, dass das Leid von Parkinson-Patienten mithilfe ihrer Nase eines Tages beträchtlich gelindert werden kann, will sie aber nicht.
70 Jahre alt wird Kathy Bates am 28. Juni. Ein Jubiläum, das für die Oscarpreisträgerin keine Selbstverständlichkeit ist. 2003 wurde bei der Schauspielerin Eierstockkrebs festgestellt, 2012 nahm sie dann den Kampf gegen den Brustkrebs auf. Ein Schicksal, dass sie mit vielen Menschen teilt - auch mit vielen Prominenten.
Bild: Elisabetta Villa/Getty Images
Einen Tag, nachdem sie für ihre Rolle in «Veep» ihren elften Emmy gewann, war Julia Louis-Dreyfus nicht zum Feiern zumute: «Eine von acht Frauen bekommt die Diagnose Brustkrebs», twitterte sie im September 2017. «Heute bin ich eine davon». Im Februar erklärte sie via Instagram, dass ihre Operation gut verlaufen sei.
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Ein Mundhöhlenkarzinom wurde 2010 bei Michael Douglas entdeckt. «Diese Art von Krebs wird von Humanen Papillomviren ausgelöst, die beim Oralverkehr übertragen werden können», erklärte er im britischen «Guardian». Vollständig belegt ist dieser Verdacht übrigens nicht, es gibt jedoch Studien, die auf eine Verbindung hinweisen.
Bild: Anthony Harvey/Getty Images
Als Michael Douglas im Herbst 2016 bei einer Veranstaltung sagte, Val Kilmer mache gerade dasselbe durch wie einst er, folgte prompt das Dementi des Kollegen. Bei einer «Ask Me Anything»-Runde der Website Reddit räumte er im April 2017 jedoch ein, dass er zu dieser Zeit tatsächlich den Kampf gegen den Zungenkrebs ausgefochten habe - erfolgreich.
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Kein Star ging so offen mit seiner Krebserkrankung um wie «Charmed»-Darstellerin Shannon Doherty: Im März 2015 erfuhr die Schauspielerin, dass sie unter Brustkrebs leidet, der sich schon auf die Lymphknoten ausgebreitet hat. Nach zwei Jahren Chemo- und Strahlentherapie sowie Operationen konnte sie stolz verkünden, dass ihr Krebs in Remission sei.
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Es habe ihn nicht überrascht, als ihm sein Arzt 2017 erklärte, «dass in meiner linken Lunge eine Supernova stattfindet», wie es Ron Wood im Magazin «Event» formulierte. Immerhin war der Rolling Stone 50 Jahre lang Kettenraucher. Inzwischen steht der 71-Jährige wieder auf der Bühne - ohne Kippe.
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Die Nachricht, dass Kylie Minogue an Brustkrebs erkrankt sei, schockte 2005 Fans in aller Welt, besonders aber in ihrem Heimatland Australien. Die Nachfrage nach Vorsorgeuntersuchungen stieg so drastisch an, dass bald vom «Kylie-Effekt» die Rede war. Seit 2006 gilt die Sängerin als geheilt.
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Vor allem mit Komödien wurde Ben Stiller zum Star - doch im Juni 2014 verging ihm das Lachen: Bei ihm wurde Prostatakrebs diagnostiziert. Die Operation verlief erfolgreich, drei Monate später galt der «Zoolander»-Darsteller als tumorfrei.
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Als er von seiner Erkrankung erfuhr, wandte sich Ben Stiller an seinen Freund und «Meine Braut, ihr Vater und ich»-Co-Star Robert De Niro. Bei ihm war bereits 2003 Prostatakrebs festgestellt und erfolgreich behandelt worden. De Niro habe ihm den Arzt empfohlen, der schliesslich operierte, verriet Ben Stiller in der Radio-Show von Howard Stern.
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25 Jahre lang galt sie als geheilt. Doch im Mai 2017 erfuhr Olivia Newton-John, dass die Rückenschmerzen, die sie plagten, von Metastasen herrührten, die der zurückgekehrte Brustkrebs im unteren Rücken gebildet hatte. Sie fühle sich gut, sagte die Sängerin und Schauspielerin im Februar. Doch gebannt ist die Gefahr wohl noch nicht.
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Im Februar 2017 postete Hugh Jackman bei Instagram ein Bild, das ihn mit grossem Pflaster auf der Nase nach der Entfernung eines Basalioms zeigte - schon wieder. Fast genau ein Jahr zuvor informierte der Wolverine-Darsteller seine Fans erstmals über seine Hautkrebserkrankung. Derzeit scheint es dem Schauspieler wieder gut zu gehen.
Bild: www.instagram.com/thehughjackman
Auch Ewan McGregor liess sich einen verdächtigen Leberfleck entfernen - 2008, direkt unter dem linken Auge. «Ich ging zu einem Spezialisten, der meinte, man sollte ihn besser entfernen lassen», zitierte die BBC den Schauspieler damals. «Wie sich herausstellte, hatte er recht». Es sei keine grosse Sache gewesen, spielte der Schotte den Hautkrebs herunter.
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«Ich wusste immer, dass ich vermutlich Brustkrebs bekommen würde», erklärte Cynthia Nixon in einem Interview im US-Fernsehen. Schliesslich erkrankte auch ihre Mutter, als Nixon noch ein Kind war. Wie ihre Mutter besiegte die Schauspielerin den Krebs und wirbt seit 2006 für Vorsorgeuntersuchungen.
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Lymphdrüsenkrebs wurde 2015 bei Karel Gott festgestellt. «Hätten die Ärzte meinen Krebs ein paar Wochen später entdeckt, hätte es keine Rettung mehr gegeben», sagte der Schlagersänger zu «Bild». 2016 gab er Entwarnung: «Mein Krebs ist ausgeheilt.»
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Sie weine mindestens einmal täglich, wenn sie sich im Spiegel sehe, gestand Christina Applegate im Herbst 2008. Ein halbes Jahr zuvor hatten die Ärzte Krebs in ihrer Brust entdeckt - zum Glück behandelbar. Trotzdem entschied sich die Schauspielerin für eine beidseitige Mastektomie: Da sie eine Art Brustkrebs-Gen in sich trägt, war ihr das Risiko zu gross.
Bild: Anthony Harvey/Getty Images
Er sei für ein paar Tage komplett still gewesen, erinnerte sich Rod Stewart einst an seine Krebsdiagnose zurück: Bei einem Routinecheck wurde 1999 ein Tumor an der Schilddrüse entdeckt und gleich am nächsten Tag operiert. «Die frühzeitige Erkennung hat den grossen Unterschied gemacht», weiss der Sänger, der seither die Krebsforschung unterstützt.
Bild: Jeff J Mitchell/Getty Images
«Absurd» fand es Sylvie Meis, dass 2009 alle dachten, sie sei nach der überstandenen Chemotherapie vom Brustkrebs geheilt. «Heilung dauert Jahre», rückte sie Jahre später in der «Bild» zurecht. «Und du stehst vorm Spiegel und hast immer noch keine Haare. Immer noch keine Wimpern, keine Augenbrauen.» Inzwischen gilt die Moderatorin als geheilt.
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