Finger weg! Diese zehn Pflanzen sind gefährlicher, als sie aussehen

Amelie Heinz

25.6.2018

Wer Urlaub in einem exotischen Land plant, beschäftigt sich vorher meist mit den Gefahren dort. Welche Impfungen braucht man und welche Pflanzen und Tiere sollte man besser meiden? Doch was viele nicht wissen: Auch in unseren heimischen Gärten gibt es Pflanzen, von denen wir lieber die Finger lassen sollten.

1.   Tulpen

Tulpen sind schön anzuschauen, doch in der harmlos wirkenden Pflanze verstecken sich sogenannte Tuliposide. Sie können bei Empfindlichkeit und längerem Hautkontakt zur Tulpenzwiebel-Dermatitis mit Jucken und Schwellungen führen. Deshalb: Beim Umfang mit Tulpen unbedingt immer Handschuhe tragen!

2.   Die Gartenbohne

Die Hülsen und die rohen Samen der Gartenbohne sind sehr giftig. Diese enthalten Phasin, ein Eiweis, welches beim Kochen zerstört wird. Der Verzehr führt ab einer bestimmten Dosis zu Erbrechen, Durchfall sowie zu Magen- und Darmbeschwerden. Eine hohe Dosis kann sogar zum Tode führen.

3.   Schwarze Tollkirsche

Die Dosis macht das Gift. Das gilt vor allem für die Tollkirsche. Jedes Kind weiss, dass diese süsse Frucht giftig ist, obwohl sie so lecker aussieht. Doch trotzdem findet die Tollkirsche auch in der Medizin Anwendung. Sie dient es als Medikament bei kolikartigen Schmerzen des Verdauungstraktes oder der Gallenwege. Zudem findet das in den schwarzen Früchten enthaltene Alkaloid Atropin beim Augenarzt Anwendung. Für Untersuchungszwecke werden hiermit die Pupillen erweitert. Trotzdem ist Vorsicht geboten. Unbehandelt können bei Kindern schon drei bis vier Beeren tödlich wirken.

4.   Engelstrompete

Und auch die Engelstrompete enthält wie die Tollkirsche Alkaloide, hochgiftige Verbindungen, deren Verzehr schon in kleinsten Mengen zu Halluzinationen und Herzbeschwerden führen kann.

5.   Thuja

Auch der Zierstrauch hat es in sich: Öle, die sich in Holz, Zapfen und Zweigspitzen der Thuja-Pflanze verstecken, können bei Verzehr zu Magen-Darm-Beschwerden und Krampfanfällen führen. Die Lösung: Viel trinken!

6.   Eisenhut

Der Eisenhut ist zwar schön anzuschauen, gilt aber als die giftigste Pflanze Europas. Schon ein paar Blüten reichen, um ein Kind zu töten. Und zwar muss das Kind diese nicht einmal essen, sondern einfach nur berühren. Durch das in den Blüten enthaltene Toxin wird der Herzrhythmus beschleunigt und die obere Atemmuskulatur gelähmt. Der Eisenhut hat einen zweiten Namen, der in älteren Büchen und Filmen oft erwähnt wird: Wolfswurz. Seinen Zweitnamen erhielt die Pflanze womöglich, weil früher Jäger mit in Eisenhut getränkten Pfeilspitzen Jagd auf Wölfe gemacht haben sollen.

7.   Eibe

Die Schweiz liegt mitten im europäischen Hauptareal der Eibe. Die bedeutendsten Verbreitungsgebiete liegen im östlichen Mittelland, im Jura, in den Randalpen zwischen Boden- und Thunersee und im unteren Rhonetal. Doch auch vor der Eibe gilt es, sich in Acht zu nehmen, denn in der Eibe findet sich Taxin. Bereits ab einer Menge von zwei Samen wird eine Magenentlehrung empfohlen. Aber auch hier gilt: Nicht alles Gift ist schlecht für den Menschen. Das synthetisch hergestellte Taxol wird in der Krebsbehandlung verwendet.

8.   Hortensie

Hortensien sind eine Zierde für jeden Garten oder Balkon. Doch auch die Hortensie ist schwach giftig. Die enthaltenen Blausäureverbindungen führen bei einer hohen Dosis zu Erstickungsanfällen.

9.   Riesenbärenklau

Furocumarine heisst beim Riesenbärenklau das Zauber- beziehunsweise unzauberhafte Wort. Dieser sekundäre Pflanzenstoff kann bei Berührung die Haut verätzen. Die daraus entstehenden Blasen heilen nur langsam ab. An heißen Tagen gelangen die Inhaltsstoffe auch in die Umgebung: Wer sich längere Zeit in der Nähe der Pflanze befindet, kann Atemnot entwickeln.

10.  Rizinus

Rizinus machte zuletzt durch nicht so schöne Schlagzeilen auf sich aufmerksam. Die Samen der Pflanze sind nicht nur giftig, sondern können sogar als Biowaffe verwendet werden. In Köln wurde im Juni 2018 ein Terrorverdächtiger verhaftet, der womöglich das Rizinus-Gift zum Bau einer Biowaffe benutzen wollte.  Schon der Verzehr weniger Samen kann den Tod auslösen – und leider ist kein Gegengift bekannt. Das harmlose Rizinusöl dagegen ist als Abführmittel bekannt.

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