Der Nordpol verschiebt sich: Von 1831 bis 2007 gelb eingezeichnet, wie die Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten aufzeigt.
Auch der Südpol hat eine Strecke hinter sich: Von 1903 bis 2000 aufgezeichnet.
Das Magnetfeld der Erde. Es schützt die Erde vor kosmischer Strahlung.
Satellitendaten zeigen, wie kosmische Partikel vom Erdmagnetfeld eingefangen werden. Hier in einer Animation.
Über den Polen stehen die Linien senkrecht, dort gelangt die kosmische Strahlung näher zur Erde.
Polarlichter entstehen, wenn Sonnenstürme Luftpartikelchen zum Leuchten bringen. Meist in der Nähe der Magnetpole.
Auch eindrücklich: Ein Neutronenstern mit extrem intensiven Magnetfeldern.
Magnetfeld der Erde: Der Nordpol wandert - Polarumkehr
Der Nordpol verschiebt sich: Von 1831 bis 2007 gelb eingezeichnet, wie die Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten aufzeigt.
Auch der Südpol hat eine Strecke hinter sich: Von 1903 bis 2000 aufgezeichnet.
Das Magnetfeld der Erde. Es schützt die Erde vor kosmischer Strahlung.
Satellitendaten zeigen, wie kosmische Partikel vom Erdmagnetfeld eingefangen werden. Hier in einer Animation.
Über den Polen stehen die Linien senkrecht, dort gelangt die kosmische Strahlung näher zur Erde.
Polarlichter entstehen, wenn Sonnenstürme Luftpartikelchen zum Leuchten bringen. Meist in der Nähe der Magnetpole.
Auch eindrücklich: Ein Neutronenstern mit extrem intensiven Magnetfeldern.
Das Magnetfeld der Erde wird immer schwächer - und auch die Anzeichen für eine Polumkehr mehren sich. Wissenschaftler warnen vor einem Zusammenbruch des schützenden Magnetfeldes.
Eine halbe Ewigkeit war das schützende Magnetfeld der Erde stabil, doch seit Beginn der Messungen Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich seine Feldstärke um etwa zehn Prozent verringert. Und auch der magnetische Pol, der sich in der Nähe des geografischen Nordpols befindet, wandert seit 2000 schnell und mit bis zu 65 Kilometern pro Jahr Richtung Nordwesten.
Wissenschaftler meinen, dass sich hier womöglich eine Umpolung des Magnetfeldes andeutet. Eine solche ist für die Erde an sich nicht ungewöhnlich. Forscher konnten nachweisen, dass es dazu in den vergangenen 40 Millionen Jahren bereits rund 70 Mal gekommen ist - letztmalig vor 780'000 Jahren.
Schwere Folgen für das Leben auf der Erde befürchtet
Im Fall einer solchen Umpolung ändert sich aber nicht nur die Richtung der Kompassnadel, die dann plötzlich von Norden nach Süden zeigt - es könnten sich daraus auch schwerwiegende Folgen für das Leben auf der Erde ergeben. Auch wenn eine totale Umkehrung der Natur in der Vergangenheit nicht sehr geschadet zu haben scheint, stellt sich die Situation in unserer hochtechnologisierten Welt nämlich anders dar.
Bisher schützte das noch weit ins Weltall reichende Magnetfeld die Erde vor kosmischer Strahlung, genauer vor energiereichen Teilchen, wie Protonen, Elektronen und Alphateilchen, die von der Sonne aus auf uns einstürmen. Im Falle einer Umpolung kollabiert das schützende Magnetfeld jedoch für einen längeren Zeitraum.
Die Geophysikerin Monika Korte vom Deutschen Geoforschungszentrums beschrieb den Vorgang gegenüber der «Welt»: «Computermodelle zeigen für den Fall einer Umpolung eine bizarr anmutende Welt. Darin hat die Erde kein Magnetfeld mehr, das halbwegs mit dem Feld eines Stabmagneten beschrieben werden könnte.» Die Wissenschaftlerin geht davon aus, dass dann für längere Zeit nicht mehr zwei magnetische Pole existieren, «sondern vier, acht oder mehr». Und in einem solchen Fall könnte das Magnetfeld womöglich nur noch 10 Prozent seiner Schutzwirkung entfalten. Aufgrund der Elektronik gelten dann Satelliten, Flugzeuge, Energie- und Kommunikationsnetze als besonders gefährdet.
Macht kosmische Strahlung ganze Erdteile unbewohnbar?
Daniel Baker, Direktor des Laboratoriums für Atmosphären- und Weltraumphysik an der Universität von Colorado, befürchtet, dass dann ganze Erdteile für Menschen unbewohnbar werden, weil sie hier einer tödlichen kosmischen Strahlung ausgesetzt wären. Andere, wie Richard Holme, Professor an der Universität Liverpool, können sich sogar vorstellen, dass der Welt dann womöglich monatelang der Strom ausgeht.
Auch wenn andere Wissenschaftler solche Aussagen als haltlose Panikmache abtun, ist immerhin Vorsicht angebracht. Schon heute zeigt sich, dass etwa im Bereich der sogenannten «südatlantischen Anomalie», wo das Erdmagnetfeld deutlich schwächer ist als in anderen Regionen auf der Erde, Satellitenausfälle bedeutend häufiger zu beobachten sind. Und auch die Besatzung der Internationalen Raumstation bekommt hier tatsächlich ganze 90 Prozent ihrer Strahlendosis ab – und das obwohl sie lediglich etwa zehn Minuten am Tag daran vorbeigleitet.
Eine Umpolung steht, statistisch betrachtet, zwar schon längst wieder an, aber es könnte auch noch Jahrtausende dauern, bis es wieder dazu kommt. Tatsächlich beschäftigen sich viele Wissenschaftler mit dem Phänomen, doch keiner kann prognostizieren, wie stark sich das Erdmagnetfeld tatsächlich abschwächen wird. Ebenso ist der Mechanismus, der die Änderungen bewirkt, noch nicht gänzlich erforscht.
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Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
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