Gefährlichste Erreger Drei Paar Handschuhe: In Berlin geht ein Hochsicherheitslabor in Betrieb

DPA/jfk

25.7.2018

Forschungslabore der höchsten Sicherheitsstufe gibt es nur wenige in Europa. Nun kommt eines in Deutschland hinzu.

Mediziner freuen sich über ein neues Hochsicherheitslabor zur Erforschung gefährlicher Krankheitserreger. Das Labor der höchsten Sicherheitsstufe 4 am Berliner Robert-Koch-Institut nimmt am kommenden Dienstag seine Arbeit auf. In der Schweiz gibt es drei ähnliche S4-Labore für Erreger, die für den Menschen gefährlich sind. Die Standorte befinden sich in Genf, Mittelhäusern und Spiez.

Das Labor in Berlin wurde bereits 2015 eröffnet, bislang lief aber nur der Testbetrieb. Mit seinen 330 Quadratmetern sei es nicht nur das grösste in Deutschland, sondern könne als einziges auch das ganze Jahr lang 24 Stunden täglich arbeiten, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler. Das Labor besteht aus zwei identischen Bereichen. Werde einer abgeschaltet, könne im anderen weitergearbeitet werden.

Nur in S4-Laboren können lebensbedrohliche und hochansteckende Erreger erforscht werden. Dazu gehören Marburg-, Lassa-, Nipah- oder Krim-Kongo-Fieber-Viren. In wenigen Tagen soll das gefährliche Ebola-Virus zu Forschungszwecken ins Berliner S4-Labor kommen.

Dort herrscht Unterdruck - eine Sicherheitsmassnahme. Sie soll dafür sorgen, dass im Notfall keine Viren aus den Räumen entweichen können. Wer ins Labor will, muss verschiedene Sicherheitschecks durchlaufen, duschen und besondere Wäsche tragen: Über die Unterwäsche kommt ein schlafanzugähnlicher Ganzkörperanzug, erst dann folgen drei Paar Handschuhe, der zehn Kilogramm schwere Schutzanzug und Gummistiefel.

Bilder des Tages
Zurück zur Startseite